Es sind die kleinen Dinge, die uns zeigen, wie sich das Leben anfühlt. Eine sanfte Stimmen zum Beispiel, die uns hinhören und spüren lässt. being anne ist vielleicht nur eine von vielen Musikschaffenden aktuell, doch hier sollte man besonders gut hinhören.
Mit What did you do hat die in Hamburg lebende Musikerin das Jahr gestartet. Die neue Single, ein Duett mit Wilhelm Tell Me, ist ein wunderschöner Akustik-Song. Ein Song über Gefühle, die wehtun und Schmerzen, die bleiben.
Es ist eines von fünf Stücken, die sich im Februar zu einer ersten EP zusammenfügen. thank you for ruining my summer wird voll sein von diesen leisen und schmerzhaften Gedanken über Trennungsschmerz und Gefühle. Gedanken, die da sind, wenn man allein gelassen wird. being anne hat diese niedergeschrieben und mit ihrer Gitarre vertont. Sie lässt uns mitfühlen, ohne um Mitgefühl zu bitten. Vielleicht will sie dem Schmerz einen Ort geben.
Doch wenn man ihrem Song Strawberry Picking lauscht, ist man unvermittelt wieder selber in einer dieser Sommerlieben-Momente gefangen. Man spürt die Wärme, riecht das Gras, hört die Vögel und erinnert sich, wie etwas begann und wieder endete. Ist das immer so? Wenn ja, hat being anne nun einen Soundtrack für diese Momente.
Oder schaut euch die Livesession zu cold bitch bei den Hamburger Küchensessions an. Eine so warme und berührende Darbietung gibt es wirklich selten zu sehen. Beim der nächsten Konzertankündigung sollte man sich auf jeden Fall ein Ticket sichern.
Ich freue mich über die Entdeckung der Musikerin zum Ende des vergangenen Jahres. Waren mir damals die Stücke zu schwer, so höre ich jetzt zwischen den Zeilen den Sarkasmus heraus. Es ist genau die richtige Portion Humor, die den ewigen Kreislauf erträglicher macht. Es ist Musik. Gute Musik mit Herz und Schmerz. So wie sie sein muss.
What did you do hat es natürlich in unsere New Music Friday Playist geschafft. Hier findet ihr immer aktuelle Musiktipps aus der MUSICSPOTS Redaktion.
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Fotocredit: Henning Sommer
