Ein Album über das Erwachen aus allem Erlebten, das unheimlich beeindruckend Anzuhören ist. Mit ihrem Album Bullseye öffnet die Sängerin Charli Adams ihr Herz. Verletzlich und zutiefst ehrlich präsentiert sich die Singer-Songwriterin bei ihrem Debüt. Mit einer höchst persönlichen Note und viel Leidenschaft startet die Indie-Pop Musikerin vielversprechend ihre musikalische Karriere. Das Album erscheint am 16.07.2021.
Schon die Single Cheers Captain hat im April Eindruck in der MUSICSPOTS Redaktion hinterlassen und es so in userer Video Review geschafft. Die Single hat neugierig gemacht und mein Interesse an der Musik der US-Amerikanerin geweckt. Wer kennt dieses Gefühl nicht, plötzlich alles um sich herum zu hinterfragen und anzuzweifeln? Ebenso erging es Charli Adams, die in einer sehr konservativen Umgebung aufwuchs. Cheerleading und Gottesdienste schufen ein giftiges Umfeld, aus dem sie ausbrechen wollte.
Ein entscheidender Schritt für die Musikerin war der Umzug von Alabama in die Musikstadt Nashville. In der Rubrik der „Powerful Ladies“ muss sie sich mit Größen wie Phoebe Bridgers oder Angel Olsen messen. Um herauszufinden, ob Charli Adams tatsächlich das Zeug dazu besitzt, habe ich ausgiebig in ihr Werk Bullseye reingehört.
Echter Hörgenuss
Ein Blick in die Tracklist sagt oft schon viel über ein Album aus. So ist dies auch bei Bullseye. Tracks wie die Up-Beat-Nummer Get High With My Friends oder Seventeen Agin sind klare Wünsche nach einer unbeschwerten, freien Jugend. In Sventeen Again zeigt sich die Sängerin von ihrer verletzlichen Seite. Die Songs besitzen aber trotz solcher Themen keine emotionale Schwere, auch wenn die traurigen Gefühle spürbar immer mitschwingen.
Die Lieder wechseln oftmals zwischen wohligem Indiepop und Balladen, die in jedem Teeniefilm der Titelsong sein könnten. Aber das Album zeichnet sich dadurch aus, dass die Hörer:innen mit der angenehmen Stimme von Charli Adams durch die Songs getragen werden. Weder grobe Ausreißer in andere Genres, noch schrille oder überraschende Abschnitte stören den Hörgenuss. Allerdings bietet das Album so auch wenig Abwechslung.
Bullseye hält jedoch aber auch recht angenehme Arrangements der Künstlerin bereit. So ist der Song Headspace zusammen mit dem amerikanischen Singer-Songwriter Ruston Kelly gefühlsgeladen und ihrer Stimmen ergänzen sich ganz hervorragend. Beim Titelsong Bullseye ganz am Ende des Albums keimte bei mir durch Gitarrenriffs und stärkere Drums die Hoffnung auf, hier könne sich noch eine Rocknummer verbergen. Doch Charlie Adams bleibt mir auch hier eher ein wenig zu zurückhaltend.
Nichtsdestotrotz ist die Platte durchweg hörenswert. Der Titel „Bullseye“ (Volltreffer) wurde übrigens von Justin Vernon, dem Frontmann der Band Bon Iver verliehen. Ein solcher Ausnahmekünstler kann sich kaum irren und auch ich bin sicher, dass wir von Charli Adams noch so einiges zu hören bekommen.
Das Album Bullseye von Charli Adams erscheint am Freitag digital und auf Vinyl. Mehr über Charli Adams erfahrt ihr auf ihrer Homepage, bei Facebook oder auf Instagram.
Fotocedit Charli Adams by Slater Goodson Dawson Waters