Die Videos aus diesem November bringen uns zum Nachdenken und lassen uns am Ende noch mal ausgelassen Tanzen. Wir haben in diesem Monat eine kleine und feien Auswahl von vier neuen Musikvideos und einem sehr speziellen Song für euch zusammengestellt. Dabei sind: Sam Himself, Mina Richman, Ian Fisher, TÜSN und Phoenix.
Sam Himself – Mr. Rocknroll
Sam Himself räumt mit seiner neusten Single mit den Klischees des Rock `n`Roll auf. Statt wild durch ein trashiges Hotelzimmer zutanzen, oder in einer verauchten Kneipe abzuhängen, lädt uns der Musiker in ein schickes leeres Cafe ein. “It’s only rock’n’roll and so on“, seufzt Sam Himself über hypnotische Gitarren- und Synthie-Hooks. Das Video zeigt den Musiker durch das leeres Cafe tanzen. Mal lümmelt er relaxed auf dem roten Ledersofa, mal steigt er zum Tanz auf den Tisch und scheint fast gelangweilt von der Szenerie um ihn herum. Don’t you wanna do that thing again / And again / Why don’t you wanna do that thing again /That’s why we came / Sing us a song, let’s start the show Sing us a song, Mr. Rocknroll.“ Gekleidet ist der in USA lebende Schweizer in seine eigene “Sam Himself’s singature Buckle Pants” des Zürcher Modelabels YVY. Eine Modemarke zu dessen Fans laut New York Times u.A. Billie Eilish und Madonna zählen. Das passende Rockstar Outfit für den bald folgenden Album Release hat er bereits und uns als Fans auch.
Mina Richman – Baba Said
Die Deutsch Iranerin Mina Richman wollte mit ihrem neuen Song Baba Said eigentlich nur ihrer Verwandtschaft, ihre Unterstützung zeigen. Doch dieses solidarische Video für ihrer Familie und Freunde im Iran ging auf Instagram viral! Oftmals sind es die Videos, die uns faszinieren und in dieser Rubrik landen. Hier hat uns die klare Botschaft überzeugt. Mut machen, Flagge zeigen und sich mit den Protesten gegen das Regime solidarisieren. Die Menschen, die im Iran auf die Straße gehen, verdienen Respekt und Unterstützung. Mit diesem Stück trägt auch Mina Richman ihren Teil dazu bei, diese Proteste zu unterstützen und sichtbar zu machen.
Ian Fisher – I’m Burning
Es ist wieder diese sanfte und unmittelbar berührende Art, mit der uns Ian Fisher seine Gedanken näher bringt. Das Video zu I´m Burning besticht seine Schlichtheit. In schwarz-weisser, bzw. grau-weisser Schattierungen gehalten, sitzt der Musiker uns gegenüber. Seine Worte: „Maybe I’ll never find an answer, maybe I’ll never find a way” klingen fast bitter, denn die Realität der Endlichkeit lässt ihn quasi am Leben zweifeln. „I’m Burning“ ist meine existenzialistische Songversion von Albert Camus‘ Mythos des Sisyphos. Mein Mantra, im Angesicht der Absurdität weiterzumachen, die Hoffnung nicht zu verlieren, zu wissen, dass der Tod kommen wird und alles enden wird, aber die Gegenwart ein Geschenk ist und der Kampf, sie mit unserem eigenen Sinn zu versehen, alles ist, was wir haben.“
Trotz oder gerade wegen dieser sensiblen, eher desillusionierenden Worte über das Jetzt und Sein, freuen wir uns auf das am 02.03.23 erscheinende Album und die folgende Tour.
TÜSN – Ruinieren wir uns heile
Mit Ruinieren wir uns heile gibt es endlich wieder neue Musik von TÜSN. Die Band liefert mit diesem Lied einen Vorgeschmack auf ihr neues Album, dass uns im Januar nächsten Jahres erwartet. Die Indie-Synthiepop-Band bleibt mit dem Video ihrer Linie treu, denn auch dies ist ein schwarz-weißes Werk, wie sämtliche Vorgängerclips. Einzig Sänger Stefan Fehling ist in dem Video zu sehen, während er mit Schwermut, Eintönigkeit und Langeweile hadert. Im Text vorkommende Spielsteine, Eiswürfel oder die Nikotinbanane werden gekonnt in Szene gesetzt. Dabei ist der Griff zum Glas nie weit, sei es Bier, Wein oder die gute alte Hausapotheke. Der Song passt wie die Faust aufs Auge in die jetzige Zeit. Mit Genuss in die Inflation und den eigenen Ruin!
Phoenix – After Midnight
Phoenix sind zurück. Die französische IndiePop Band hat mit Alpha Zulu Anfang November ein Album herausgebracht, das endlich wieder so klingt, wie wir Phoenix kennen und lieben. Seit dem letzten Album Ti Amo (2017) ist definitiv zu viel Zeit vergangen. Was nun folgt ist eine Versöhnung in zehn Songs. In After Midnight lassen sie uns gänzlich fühlen, was wir so lange vermisst haben: Disco-Pop-Feeling, das uns für Stunden auf der Tanzfläche hällt. Oder uns mit einem Auto durch fremde Städte düsen lässt. Einsteigen, Aufdrehen und Geniessen.
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