Das Musikprojekt der Singer-Songwriterin Luise London heißt Broken Forest. Sie macht sphärischen Folk mit mystischen Klängen spürbar. Dem Sound des Waldes und der Natur verleiht die Künstlerin mit ihrer Stimme musikalische Magie. Dieser spannende Indie-Folk mit organischem Electronica findet sich auf ihrer zweiten EP Wild At Heart, die am 29.07.2022 veröffentlicht wurde.
Im Wald findet man Ruhe, kann in sich gehen und verspürt durch das Zusammenspiel von Flora und Fauna einen gewissen Zauber. Diese Verbindung zur Natur ist seit ihrer Kindheit eine große Leidenschaft von Luise London. Die Sensibilität und Schönheit der Natur haben sie immer begleitet. Ihr Künstlername Broken Forest lag daher auf der Hand. Synthesizer Klänge, Violinen und Gitarren kombiniert mit Effekten. Effekte, die man mit der mystischen Weite von weiten Feldern, rauen Bergen und verwunschenen Wäldern verbindet. Dieses Zusammenspiel macht ihre Musik aus. Auf der EP Wild At Heart sind fünf Tracks zu finden, die die Schönheit und Geheimnisse um uns herum feiern. Ihre Stimme passt in dieses harmonische Gefüge und verleiht den Liedern ein authentisches Flair.
Zwischen Fantasy und Dinosauriern
Denkt man an Serien wie Game of Thrones oder Filme wie Herr der Ringe, so könnten die Lieder von Broken Forest dort ihren Platz finden. Keineswegs klischeehaft, sondern passend und glaubwürdig! Eröffnet wird die EP Wild At Hart mit dem Titel Mother. Der Song startet mit einer gewissen Trance Phase, die überleitet in Gitarrenklänge und die Stimme von Luise London einbettet. Als kleines Sahnestück kann man den Song Out into the wild bezeichnen. Diese Kooperation mit der Dresdner Indie-Folk Band No King No Crown ist fein abgestimmt und schafft eine wohlige Atmosphäre. Das Zusammenspiel der Künstler:innen ist in diesem Track idyllisch und ausgewogen stimmig. Die Musiker:innen gehen in dem Video zum Song tatsächlich in die gefährliche Wildnis. Als Drehorte dienten ein Saurierpark in Sachsen und der Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien.
Drachen, Wiesen und der Atlantik
Fierce As A Dragon ist ein Song bei dem man die Verbitterung des Drachen zwar aufkeimend verspürt, dann aber die Kraft, die der Titel verspricht, nicht hält. Aber das passt als Broken Forest am Ende selbst singt, dass sie nicht die Heldin dieser Geschichte ist. Dennoch ist das Mittelstück der EP leider eher schwach. Hier wird ein eigentlich spürbarer Spannungsbogen nicht weiter aufgegriffen. Um meinen Bezug zu Verfilmungen erneut aufzugreifen, sehe ich bei der Nummer Spirit Of The Meadows eine Verbindung. Hier muss man sich nur einen Film wie Braveheart oder die Serie Vikings vorstellen, wo sich Scharen an Kriegern auf einer Wiese gegenüberstehen. Mich würde es daher nicht wundern, Musik von Broken Forest in diesem Filmgenre wiederzufinden. Die künstlerische Aura dazu vermittelt sie allemal.
Geprägt von Streichermusik wird die Hörerschaft in den Song Atlantic Winds übergeleitet. Augen schließen und der Track vermittelt die schroffe Weite der See und Machtlosigkeit Gegenüber der Stärke der Winde. Traditionelle britische und irische Klänge im Mix mit Pop in einem modernen Gewand machen die EP aus.
Will man Vergleiche ziehen ist die Musik von Broken Forest ein Zusammenspielen zwischen dem Sound der Künstlerinnen Eivør und Grimes. Die EP Wild At Heart ist wie ein frischer Atemzug, der entspannt und befreit. Die fünf Tracks sind eher unaufgeregt, aber geprägt vom Wohlklang, dem Wald und Flur versprühen. Es ist jedoch keine Musik, um sie nebenbei zu hören, die Wirkung geht ansonsten verloren.
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Fotocredit by Riccardo Cavan