In den Videos im Oktober geht es diesmal nicht nur um leichte Themen. Es ges gibt Songs über wichtigen Entscheidungen, grundlegende Veränderungen, Miteinander anderen Helfen und natürlich geht es auch wieder um Liebe. Dazwischen gibt es stimmungsvolle Verfolgungsjagden mit Autos und Rennrädern. Tanzos, Chin Chillah, Sir Bradley, ReRa, Get Jealous, Marie Bothmer und Marley Wildthing bringen uns Rock, Jazz, Pop und Reggae auf Video.
Tanzos – Good Intentions
In seiner neuesten Single singt Tanzos von der Herausforderung, gute Ideen auch wirklich umzusetzen. Gehüllt in rockige Töne zeigt das Video eine rasante Verfolgungsjagd über verschneite Landstraßen. Spannend und gut gedreht finden wir. Die Nachfrage ergab, dass die Aufnahmen aus Stock-Material zusammengesetzt sind. Sicher ist aber: Good Intentions bringt uns die angekündigte EP von Tanzos wieder einen Schritt näher.
Chin Chillah & Sami Dan – When Di Aguanista Play
Das animierte Musikvideo zeigt einen Kurzfilm über das mobile Brunnenbohrgerät und seinen Entwickler John’s Rig. Wir sehen, wie die globale Viva con Agua-Familie John’s Rig in seinem Heim und an seiner Wirkungsstätte besucht – dem äthiopischen Hochland. Die Kooperation zwischen dem deutschen Reggae Künstler Chin Chillah und seinem äthiopischen Kollegen Sami Dan ist eine Hymne an das mobile Brunnenbohrgerät und erkennt gleichzeitig die harte Arbeit der Bohrmannschaft an. Der Film wurde von der langjährigen Viva con Agua-Unterstützerin Chela Chelwek erstellt. Ihr möchtet mehr Musik von Chin Chillah? Der nächste Release ist bereits angekündigt. Wir werden berichten.
Sir Bradley – Skullrace
Der Song Skullrace der fe*male Jazzband Sir Bradley ist zwar nicht mit auf dem gerade veröffentlichten Album, er gehört aber zu den besten Videos des Monats. Die Idee von Catharina Boutari und Maria Rothfuchs ist unter der Regie von Ingo Stahl wunderbar umgesetzt worden. Das Video zeigt das perfekte Zusammenspiel der Bandmusiker:innen miteinander. Hier greift ein Soli in das nächste und lässt das Kopf-an-Kopf-Rennen spürbar werden. Für mehr Jazz von Sir Bradley empfehlen wir das gerade erschienene Album During my Lunch Break.
ReRa – Creep
Rebecca Rapp alias ReRa hat mit Creep eine spannende Version vom gleichnamigen Radiohead-Klassiker herausgebracht. Ein Cover im neuen Gewand, dem die Musikerin ihren eigenen Stempel aufgedrückt hat. Trotz eines Low Budget Rahmens ist ein sehr stimmiges Video entstanden. Outfitwechsel und Make-up über viele Stunden haben sich bezahlt gemacht. Für die Kunst im Gesicht der Sängerin konnte die Facepaint-Weltmeisterin Nadja Huchlovsy gewonnen werden. Creep zeigt die innerliche Zerrissenheit der österreichischen Künstlerin und spiegelt ihre verschiedenen Seelen wider. Der Hintergrund ist ihre Botschaft mit klarer Aussagekraft: Es ist okay anders zu sein!
Get Jealous – Boy Like You
Wer Get Jealous in den vergangenen Monaten live erlebt hat, konnte sich von der treibenden Punkrock des Trios überzeugen. Dieses Mal bitten wir euch, etwas Zeit zu nehmen. Den Song „Boy Like You“ hat das ursprünglich aus den Niederlanden stammende Punkrock-Trio Get Jealous bereits 2021 veröffentlicht. Damals hat Sänger/Gitarrist Otto noch einen weiblich kategorisierten Vornamen getragen, und der Song hatte noch eine andere Thematik. Kurz nach der Veröffentlichung begann Otto aber, seinen jetzigen Namen zu benutzen, und auch die Bedeutung von „Boy Like You“ wandelte sich. Die Doku entstand mitten im Prozess, als Otto noch keine Antworten auf all die undurchsichtigen Fragen hatte, die sich plötzlich stellten.
Otto erzählt eingangs eindringlich von seinen Gefühlen, und vom Moment, als er die Genderdysphorie realisierte: „Ich hätte dieses Video gerne früher gehabt und es meinen Eltern geschickt.“ Diese zweieinhalb Minuten des intensiven persönlichen Einblicks und der nahbare Aufklärung in ein komplexes Thema solltet ihr euch auf jeden Fall ansehen.
Marie Bothmer – Kater
Kater ist die erste Singleauskopplung aus dem Debüt-Album von Marie Bothmer. Das Album erscheint im Frühjahr 2023. In dieser Zeit startet auch die erste Headline-Tour der in Bayern geborenen Musikerin. Kater greift Marie Bothmers großes Thema Liebe auf und knüpft perfekt an ihre EP Swimmingpool und ganz besonders den Song Filmriss an. Wie Alkohol kann auch die Liebe zur Abhängigkeit führen. Verliebt sein wie im Rausch. Der Kater danach macht einem diese Sucht am Tag danach deutlich. Marie Bothmer verleiht diesem Gefühl im Video Ausdruck, indem sie vom Telefonkabel gefesselt wird. Zudem singt sie “Alles dreht sich um dich” während sie sich selbst auf dem runden Bett dreht. Marie Bothmer ist dabei ausdrucksstark und glaubwürdig. Wir sind gespannt, wie ihre musikalische Liebesgeschichte weitergeht!
Marley Wildthing – Flow Wild
Musikerin und Songschreiberin Marley Wildhing lebt in Prag und Wien. Das Musikvideo zu Flow Wild beschäftigt sich mit dem Kolonialismus und zeigt die Auswirkungen unseres übermäßigen Konsumverhalten auf. Gedreht wurde es in der jordanischen Hauptstadt Amman mit einem lokalen Team. Wir sehen der Hauptperson dabei zu, wie sie durch die Straßen läuft und alles einsammelt, was sie zum Einrichten und Aufbaus des eigenen Heims benötigt. Der Kontrast zwischen dem unbeschwerten klingenden Song wird durch die Zerstörung des fertigen Eigenheims zum Ende nochmal verstärkt.
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