Home » Rückblick auf das Rock for Tolerance Festival

Rückblick auf das Rock for Tolerance Festival

Seit 2016 findet in Hannoversch Münden das Festival Rock for Tolerance statt. Für den guten Zweck, mit Gemeinsinn, für Zusammenhalt und gegen jede Art von Ausgrenzung wird hier die Bühne gerockt. Von rockigem Pop über Rockballaden bis hin zu Punkrock zum Pogen. MUSICSPOTS war in diesem Jahr dabei.

Die Festwiese auf dem Tanzwerder – einer kleinen Insel zwischen Werra und Fulda – war Schauplatz des Rock for Tolerance. Das diesjährige Line-Up: An zwei Tagen standen insgesamt 17 Acts auf zwei Bühnen. Die Band Pay Pandora musste leider jedoch aufgrund familiärer Gründe kurzfristig absagen. Obwohl sowohl die Organisation im Vorfeld, als auch die Umsetzung viel Zeit, Einsatz und Geld verschlingen, war der Festivalbesuch für alle kostenlos. Das Festival finanziert sich durch Spenden und Merchverkauf. Die Förderung sozialer Projekte, die Unterstützung von in Not geratenen Personen und schlicht und einfach für Toleranz hat sich der Verein Rock for Tolerance e.V. auf die Fahne geschrieben. Auch andere wichtige Themen, wie etwa Gleichberechtigung wurden beachtet. Auffällige und lobenswert viele Acts konnten weibliche Bandmitglieder aufweisen oder hatten überzeugende Frontfrauen an ihrer Spitze. In diesem überwiegend männlich dominierten Genre nicht einfach. Aber auch die Mischung aus lokalen und überregionalen Künstler:innnen stimmte.

Bunter Mix am Freitag

Sobald die letzten Regentropfen gefallen waren, konnten Shellycoat aus Hamburg das Festival in diesem Jahr eröffnen. Für mich bereits zu Beginn um 15 Uhr und noch mit wenigen Besuchern ein Highlight. Aufmerksam geworden bin ich auf Shellycoat während der Corona Pandemie, als die Band ein paar Musikvideos drehte. Handpuppen ersetzten dabei die Bandmitglieder – unbedingt sehenswert. Auf der Bühne überzeugte die Band mit female fronted Punkrock. Weiter ging es beim Musikland Niedersachsen, hier bildete ein Wohnwagen mit Vorzelt die Bühne. Das Trio Ocean.Eyes hatte Heimspiel. Eher sanftere und akustische Töne zwischen Pop und Folk wussten zu gefallen. Währenddessen startete schon der Bühnenaufbau für Better Treatment. Die hessische Band lieferte soliden alternativen Rock. Wieder der Wechsel vom Wohnwagen zu Andreas Linnemann. Der Singer-Songwriter mit Vollbart durfte an diesem Tag sogar zwei Slots bespielen.

___STEADY_PAYWALL___

Anschließend spielte die Hamburger Pop-Punk-Band Holly would surrender. Mit einet Mischung zwischen Blink 182 und Green Day versprühte die Band Energie und Lebensfreude. Wahrlich ein bisschen Gentlemen Rock lieferten im Anschluss Stand up Stacy. Die Songs aus ihrem aktuellen Album Heroes und Heroins wussten zu überzeugen. Mit North Alone dürfe ich nun einen bekannten Act sehen und hören. Gesang, akustische Gitarre und die Klänge einer Geige machen ihren Sound individuell. Deutsch- und englischsprachige Lieder gespickt mit Story und Anekdoten machen diesen Gig zu etwas Besonderem. Vor allem der Song Dinosaurier & Monstertrucks, den Sänger Manuel North seinem Sohn widmete, gefiel sowohl mir als auch dem Publikum. Den Abschluss des Tages machten die Headliner von Butterwegge. Für mich persönlich war dies leider der schlechteste Act zum Tagesende. Der „Gesang“ war für meine Ohren eher gewöhnungsbedürftig.

Frauenpower am Samstag

Weil an diesem Tag mit Janiz eine Band anstand, der ich schon länger folge, herrschte beim mir große Vorfreude. Gestartet wurde mit der wohl jüngsten Band des Festivals Pink Poison aus Göttingen. Trotz relativ langer Stagetime und melodischem Sound, der Punk der Band konnte mich irgendwie nicht packen. Nach Jonny Karacko, der die kleinsten Besucher unterhielt, folgten Kalapi aus Bayern. Deutschsprachiger Punkrock mit verständlichen Texten. Ihre Nummer Alte Stadt blieb mir dabei auffallend in Erinnerung. Ein Song, den fast jeder mit Rückblicken an frühere Wohnorte und Erinnerungen verbinden kann. Nicht laute, sondern leise Töne schlug anschließend Bisarre ein, die sich selbst als den melancholischen Act des Festivals bezeichnete. Coversongs, unter anderem What´s up von 4 Non Blondes und eigene Lieder bildeten ihr Repertoire.

Nun starteten die Attraktionen des Abends. Die Chemnitzer Band Janiz überzeugte mit Poprock. Dabei gaben sie eigene Songs und Cover wie den Roxette-Klassiker Sleeping In My Car zum Besten. Daraufhin folgten April Art, bei denen alles durchdacht schien. Von den rot-schwarzen Outfits bis hin zur Bandfahne passte einfach alles. Auch musikalisch von Anfang bis Ende pure Energie. Zwei Acts hintereinander, die den Festivalbesuch allein schon gerechtfertigt hätten! Dann drohte das Festivalgelände im Dauerregen unterzugehen. Doch davon ließ sich auch der finale Act nicht abschrecken. Den Schlussakt bildetet die Band Chaosbay. Sie heizten das Publikum zum Abschluss nochmal richtig ein und die Bässe hämmerten!

Fazit

Das Festival steht für viele gute Werte und wichtige Aktionen! Allein dafür gehört den Veranstaltern Respekt gezollt. Obwohl härterer Rock oder Punk bei MUSICSPOTS eher eine untergeordnete Rolle spielt, waren es zwei überzeugende Tage. Das Orga-Team war ebenso  freundlich, hilfsbereit und unkompliziert, wie das Festival. Für die Verpflegung war vom leckeren Burger bis zum frischen Cocktail alles vorhanden. Es lohnt sich also auch in den kommenden Jahren an den Platz, wo sich Werra und Fuld küssen, zu reisen. Denn dort entsteht nicht nur die Weser sondern einmal im Jahr entspringt dort auch ein hörenswertes Rockfestival!

Mehr über das Rock for Tolerance Festival erfahrt ihr auf ihrer Homepage, bei Facebook und Instagram.

Euch gefallen unsere Artikel und Musiktipps? Dann unterstützt uns mit einer Mitgliedschaft in unserer Community über Steady.

Wir sind davon überzeugt, dass Künstler:innen, Bands und Musikmedien sich gegenseitig unterstützen sollten. Deswegen würden wir uns freuen, euch als Teil unserer Community begrüßen zu dürfen. Startet jetzt mit einer kostenfreien 30-Tage Testmitgliedschaft. Mehr Infos findet ihr hier.