Konzert bei Hanse Song Festival
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Hanse Song Festival 2025 – Haltung, Vielfalt und verdammt gute Musik

Stade? Wirklich? Ja, Stade! Und verdammt nochmal, dieses Festival kann sich längst mit den großen Indie-Festivals messen. Am 17. Mai 2025 wird die Altstadt zur musikalischen Spielwiese – und wer immer noch denkt, das Hanse Song Festival sei nur ein nettes, kleines Singer-Songwriter-Festival, der hat die letzten Jahre nicht aufgepasst.

Hier gibt’s Haltung. Hier gibt’s Vielfalt. Hier gibt’s Künstler*innen, die nicht nur schöne Melodien liefern, sondern echte Geschichten erzählen.

Und mal ehrlich: Wer will sich denn in Zeiten wie diesen noch mit belanglosem Wohlfühlgeplänkel zufrieden geben? Ich nicht. Und genau deswegen freue ich mich auf einige Acts besonders.

Lara Hulo – Kratzige Stimme, klare Kante

Lara Hulo hat mich schon mehrfach beeindruckt – sei es als Musikerin oder als kreative Content-Creatorin. Ihre Stimme erinnert manche an Nina Hagen – leicht kratzig, mit genau der richtigen Portion Edginess. Diese besondere Klangfarbe verleiht ihren sensiblen Songs die perfekte Mischung aus Zerbrechlichkeit und Stärke.

Die in Schleswig geborene und mittlerweile in Berlin lebende Musikerin singt über queere Liebe, Identität, das Suchen, Finden und Verlieren – mit einer Ehrlichkeit, die wehtun kann. Und genau das liebe ich an ihr. Kein Filter, kein künstlicher Pathos. Lara ist echt und wer sie bereits bei der Millerntor Gallery erlebt hat, weiß, dass ihre Live-Performance mitreißt und unter die Haut geht.

Lara Hulo

Marlo GrosshardtChristian Lindner  als Ohrwurm & klare Haltung

Marlo Grosshardt macht Musik für Leute, die zuhören können. Sein Songwriting hat Witz, Biss und die Fähigkeit, politische Themen so zu verpacken, dass sie nicht nur schmerzhaft wahr, sondern auch verdammt eingängig sind.

Er hat einen Song namens Christian Lindner geschrieben – ich meine, das allein ist doch schon ein Grund, ihn live zu sehen, oder? Und dann wäre da noch Oma, ein Lied, das in den sozialen Medien gerade völlig durch die Decke geht. Weil es auf den Punkt trifft. Weil es genau das ausdrückt, was viele von uns fühlen.

Feine Beobachtungen, sarkastischer Humor, aber nie ohne Herz – Marlo Grosshardt schafft diesen Spagat mühelos. Und das ist verdammt selten.

Mina Richman – Kein Konzert ohne Haltung

Es gibt Künstler*innen, die gehen auf die Bühne, singen ihre Songs und gehen wieder. Und dann gibt es Mina Richman. Sie ist eine dieser Musikerinnen, die nicht nur Musik macht, sondern eine Haltung transportiert, die über die Bühne hinaus wirkt.

Einen Song wird sie immer spielen – Baba Said. Ein Lied für die widerständigen Menschen im Iran, ein Statement, das bis zum Fall des Regimes auf ihrer Setlist bleibt. Mina Richman ist keine Musikerin, die sich wegduckt oder den bequemen Weg geht. Und genau das macht sie so stark.

Ihr Sound? Eine Mischung aus Blues, Rock und Folk, aber nie gefällig. Sie hat Charisma, sie hat Wucht – und sie gehört auf diese Bühne.

Robert Stadlober – Mehr Punk als viele, die sich dafür halten

Viele kennen ihn aus Crazy, einige aus Sonnenallee. Aber Robert Stadlober ist mehr als nur Schauspieler – er ist Musiker mit einer unverschämt guten Mischung aus Chanson, Indie und Punk-Attitüde.

Und ganz ehrlich? Während sich einige seiner Schauspiel-Kolleg*innen ins konservative Lager verabschieden und mit Altherren-Gelaber nerven, bleibt Robert Stadlober genau da, wo man ihn braucht: Auf der richtigen Seite der Geschichte.

Seine Musik ist melancholisch, schlau und immer ein kleines bisschen gegen den Strich gebürstet. Genau deswegen gehört er für mich zu den absoluten Must-Sees des Festivals.

International Music, Enno Bunger & Co – Noch mehr Highlights

International Music gehören längst zu den spannendsten Bands im Indie-Kosmos. Wer sich auf intelligente, feinsinnig konstruierte Musik mit komplexen Arrangements und verdammt viel Atmosphäre einlassen kann, ist hier genau richtig.

Enno Bunger dagegen zeigt sich auf dem Festival von seiner reduzierten Seite – Klavier und Stimme, minimalistisch und intensiv. Und wir alle wissen: Wenn Enno Bunger sich auf das Wesentliche besinnt, dann kann das nur Gänsehaut-Momente bedeuten.

Auch spannend: Bekkaa, die auf Instagram und TikTok mit poetisch-reflektierenden Videos bekannt wurde. Ihre Texte drehen sich um die Widersprüche des Erwachsenwerdens – und genau das trifft gerade einen Nerv.

Bekaa

Tiny Wolves eröffnen das Festival

Ein besonderes Highlight zum Start: Der Kinderchor Tiny Wolves wird auch in diesem Jahr wieder das Festival eröffnen. Junge Stimmen, große Emotionen – und ein Moment, der zeigt, dass Musik generationsübergreifend verbindet.

Das Hanse Song Festival hat sich über die Jahre einen Ruf als Sprungbrett für aufstrebende Künstler*innen erarbeitet – und das Line-Up 2025 bestätigt das einmal mehr. Von Indie über Pop bis hin zu elektronischen Sounds und Chansons ist alles dabei – und genau das macht dieses Festival so einzigartig. Wer genau dabei ist und welche Bühnen ihr auf keinen Fall verpassen solltet, erfahrt ihr auf der offiziellen Website des Hanse Song Festivals:

Alle Artists & Infos unter: www.hansesongfestival.de/artists

Warum du dir das Hanse Song Festival nicht entgehen lassen solltest

Das Hanse Song Festival 2025 ist längst kein Geheimtipp mehr. Hier wächst eine Veranstaltung, die nicht nur musikalisch überzeugt, sondern auch Künstler*innen auf die Bühne bringt, die etwas zu sagen haben.

Und ich merke immer mehr: Ich habe keine Lust mehr auf Festivals, die nur auf Nummer sicher gehen. Ich will Events besuchen, die es wenigstens versuchen, divers zu sein. Festivals, die politischen Stimmen eine Plattform bieten, die queer-feministische Künstler*innen nicht nur als Randerscheinung sehen, sondern ihnen eine echte Bühne geben.

Die Locations? Kirchen, historische Gebäude, intime Bühnen mitten in der Stadt – ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.

Tickets & Preise

Erwachsene: ab 49,50 € zzgl. Gebühren

Kinder (6–12 Jahre): ab 22,00 €

Erhältlich sind die Tickets über STADE Marketing und Tourismus GmbH, Tapete Records, Eventim und das STADEUM.

Kommt vorbei, hört euch geile Musik an – und zeigt, dass ihr für die richtige Sache steht.

Wir sehen uns in Stade!

Fotocredits: Titel + Impressions – Simon Redel, Lara Hulo – Jeanette Freidrich, Marlo Grosshardt – Sandra Schink, Mina Richman – Victoria Jung, Robert Stadlober – Robert Stadlober, Bekkaa – Bekkaa

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