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Empowering Fe*male Voices 2023

Am 8. März findet der International Women‘s Day statt. Doch warum findet dieser Tag überhaupt statt, welche Bedeutung hat er in der Musikbranche und was kann jede*r von uns tun, damit wir diesen Tag vielleicht nicht mehr brauchen? Neben unseren Gedanken und Ideen für mehr Gleichberechtigung haben wir euch auch unsere fe*male Empowerment Songs zusammengestellt. 

Damals und Heute 

Als der International Women’s Day 1911 ins Leben gerufen wurde, durfte eine Frau noch nicht wählen und ihr Gatte oder der männliche Vormund traf alle lebensrelevanten Entscheidungen für sie. Heute, 112 Jahren später, sind wir weit gekommen, aber lange noch nicht weit genug. Die gesellschaftliche Dysbalance zwischen Männern, Frauen und auch Non-Binaries (Enbies) ist immer noch auf einem inakzeptablen Niveau, das sich durch alle gesellschaftspolitischen Bereiche zieht und auch vor dem Musikbusiness nicht Halt macht. 

Trotz des geführten Diskurses und der Bemühungen sind die Verteilungen auf, vor und hinter den Bühnen nicht gerecht für alle Beteiligten. Deutlich wurde dies in der Recherche zur Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche, die von der MaLisa Stiftung in Kooperation mit der GEMA und Music S Women* 2022 durchgeführt wurde. Veränderungen sind in den vergangenen Jahren nahezu nicht erkennbar, was mehr als schmerzhaft ist.

Wunsch und Empfehlungen 

Dabei könnte alles so einfach sein: Alle Menschen sind gleich, kein Mensch ist gleicher. Reicht euch die Hände. Respektiert euch, und bei Unsicherheiten lasst uns miteinander sprechen. Wir wollen gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Wir wollen um Unterstützung bitten können, ohne als schwach zu gelten, und hoffen auf ein gemeinschaftliches Miteinander. Gebt Frauen und nicht-binären Personen die gleichen Bühnen und die gleichen Gagen. Es ist genug für alle da, teilt es einfach vernünftig auf – in jeder Hinsicht. 

Wir wissen, um die Wichtigkeit des Internationalen Weltfrauen*Tages, der aktuell auch feministischer Kampftag genannt wird. Doch gleichzeitig sind wir müde, in Zeiten von Krisen und Krieg für ein Miteinander auf Augenhöhe kämpfen zu müssen. Viel wichtiger finden wir es, füreinander da zu sein und zu ermutigen, den eigenen Weg zu gehen. 

Daher haben wir hier für euch unsere acht Empowerment Songs von Künstler*innen zusammengestellt, die allen, die noch zögern Mut machen sollen und durch ihr Engagement, sowie selbstbewusstes Auftreten als Rolemodels in der Musikbranche gelten.

Unsere acht Songs findet ihr ab sofort in der frisch aufbereitete Powerful Fe*male Voices Playlist auf Spotify und auf YouTube

Fe*male Rolemodels

Puder – Of Elephants and Monsters
Die Hamburger Musikerin Puder bringt es auf den Punkt: Wenn wir nicht anfangen, neue Wege zu gehen, wird sich nichts ändern. Of Elephants and Monsters lässt die Wut der Musikerin zu Musik werden. Gemeinsam mit der portugiesischen Sängerin Joana Negrão und der französischen Visual Arts Künstlerin Oriane Rondeau ist ein Video entstanden, das unter die Haut geht. 

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Janelle Monáe – Float
Dey arbeitete mit Prince, spielte in Hidden Figures und Glass Onion: A Knives Out Murder Mystery Hauptrollen und setzte mit deren Alben Metropolis, TheArchAndroid und The ElectricLady Statements. Das vielleicht eindringlichste Stück von Janelle Monáe ist aber wohl Hell You Talmbout in beiden Versionen. Der erstmals 2015 erschienene Protest-Song, in dem, auch von den Künstler:innen des Wondaland Collectives, an die Namen von Opfern rassistisch motivierter Polizeigewalt erinnert wird, wurde 2021 erneut aufgenommen: Say her name (Hell You Talmbout) ist beinahe 18 Minuten lang geworden und listet ausschließlich weibliche Namen von BIPoC-Menschen auf, die Opfer von Polizeigewalt in den USA wurden. Ein trauriges Zeugnis davon, dass die Welt noch zu weit entfernt davon ist, bis alle Menschen von allen Menschen respektiert werden.

Doch schließen wir mit Janelles gerade erschienener Single “Float” und stimmen uns auf den nahenden Sommer ein, der uns – hoffentlich – Nähe, Liebe und Sinnlichkeit und Good Vibes fühlen lässt. Und uns daran erinnert, wofür es sich immer wieder lohnt zu kämpfen.

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Vita – I Don´t Care
Die Rapperin Vita ist für feministische und gesellschaftskritische Musik bekannt. In I Don’t Care rechnet sie mit stereotypischen Frauenbildern ab. Außerdem zeigt sie auf, dass egal welches Outfit sie trägt, egal ob oder wie viel Make Up sie trägt, Leute darüber reden beziehungsweise urteilen werden. Insbesondere das Thema Kleidung wird noch immer viel zu häufig diskutiert und Frauen auf das reduziert was sie tragen. Vita fasst passend zusammen: „Nein, ich übertreib nicht und ich steiger mich nicht rein. Ich find‘ nur nach Korb 30 is‘ der Vibe nicht mehr so geil. Boy, das hier ist kein Angebot, nein das ist einfach Haut“.
Mit krassem Beat und Flow spricht Vita vielen Frauen aus der Seele und nimmt weibliche Klischees humorvoll auf die Schippe. 

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Schrottgrenze – das Universum ist nicht binär
Die Titel-Single vom neuen Schrottgrenze Album bringt nicht nur soundtechnisch den wohl besten PowerPop den das noch recht junge Jahr zu bieten hat. Die Band fordern uns aktiv auf Trans*-, Inter-, Nicht-Binäre und Agender-Personen im Alltag beizustehen und queere Kämpfe, um gesellschaftliche Teilhabe zu unterstützen. Vielleicht werden wir eines Tages lächeln können, wenn wir an die Zeilen »Stell dir vor, wir wachen auf … Und es wär‘ der allerschönste Morgen, denn das Patriachat wäre gestorben.« hören. Doch aktuell ist dies leider noch ein Traum und wir werden weiterhin alles tun, damit dieser in Erfüllung geht. Mit der Weiterempfehlung der Band und ihrer Songs wollen wir den ersten Schritt von Utopie zur Realität machen.

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Emma Noble – Women of The World
Die britische Sängerin Emma Noble hat uns bereits 2020 diesen Powersong gebracht. Die Interpretation des Marvin Gaye ist mehr als nur ein gutes Stück Soul mit ordentlich Wumms. Mit feinen Anpassungen des Textes ist es eine der Songs, die sich für den International Women’s Day als Hymne eignen. Das Stück fordert dazu auf, gemeinsam die notwendigen Änderungen anzugehen. Nach vorne gewandt und fröhlich, lässt uns Emma Noble in eine bessere fe*male Zukunft tanzen.

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Amber Mark – One
Die R&B und Hip-Hop Künstlerin Amber Mark liefert mit dem Song One aus ihrem aktuellen Album Three Dimensions Deep (2022) persönliche Einblicke in die Themen der Selbstverwirklichung, Erfolgsdruck und Versagensangst. “Tryna see where life leads, what the future lies. Anxiety all on me, keepin‘ me up at night. It’s already rough dealin‘ with this stuff. Don’t know if I’ll move up, am I good enough?” Ehrliche Worte über Empfindungen, die jede*r in der einen oder anderen Weise schonmal erlebt hat. Insbesondere Frauen* haben es in der männerdominierten Welt schwer, die Karriereleiter nach oben zu gelangen, und Amber Mark erinnert uns daran, dass man mit dem Zweifel und Kampf nicht alleine ist. 

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Lizzn – Nein heißt Nein
Völlig relaxed, smooth aber mit klaren Worten teilt uns Lizzn unser Meinung mit. Schöner Sprechgesang, der sich nicht anbiedert an die meist aggressiven Parts der männlichen Kollegen. Hier chillen gute Freundinnen bei bestem Wetter bei einer Bootsfahrt und lassen uns wissen wie das Leben geht. genauso kann Meinung sagen gehen: mit einem guten Beat und einem Flow in der Stimme, die ohne laut zu werden ihre Meinung kundtut.

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Kovacs – Goldmine (Child of Sin)
Mit einem gesellschaftlich geächteten “Makel” ins Leben geworfen zu werden (Child of Sin), Generationskonflikte unter den Frauen einer Familie (Mama), das Hintersichlassen von gewalttätigen und toxischen Beziehungen (Fragile, Love Parasite), der eigene Anspruch, es als Mutter besser machen zu wollen (My motherless boy) – Sharon Kovacs’ Album Child of Sin klingt wie ein Zeugnis emotionaler Challenges, die Frauen auf der ganzen Welt in diesen Zeiten meistern müssen, weil ihnen Urvertrauen und Rückhalt fehlt. Oft klingen die Stücke bittersüß, mal schwermütig und sehnsüchtig, oft resigniert, manchmal etwas verrückt, und nur ganz leise schwingt Hoffnung mit, dass dieser ganze Wahnsinn einmal enden kann.

In Goldmine gräbt Sharon Kovacs schließlich selbst nach ihrem eigenen Glück, entschlossen alle und alles hinter sich zu lassen, was sie gebremst, vergiftet und ausgesogen hat, und ihre Musik mit sich zu nehmen. Lasst uns ihr den Mut zusprechen durchzuhalten – wie auch allen anderen Frauen, die sich auf ihren eigenen Weg machen und sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen zu lassen. 

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Alle Empfehlungen und noch mehr findet ihr ab sofort in der fe*male Empowerment Playlist auf Spotify und auf YouTube. 

Ihr wollt noch mehr Musiktipps? Dann ist unsere Empfehlung der Spotify Account der Music Women Germany und der zugehörenden Ländernetzwerke. Der Dachverband der Flinta in der Musikbranche ruft mit seiner Aktion #diversifyyourspotify dazu auf, die eigenen Hörgewohnheiten zu ändern. Es sollte also ab sofort keine Ausreden mehr geben, wenn ihr gefragt werdet, ob ihr einen Tipp für einen Song habt.

Fotocredit: Titelcollage by Sandra Schink

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