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Angie McMahon erzählt mit warmen Melodien über Licht und Schatten

Die aus Australien stammende Sängerin und Musikerin Angie McMahon hat mit ihrem neuen Album Light, Dark, Light Again ein beeindruckendes Werk veröffentlicht. Indie-Folk, der durch den sanften und bewussteren Einsatz von Stimme und Instrumenten persönliche Gedanken so erzählt, dass sie unmittelbar berühren. 

Bereits zum Start wird deutlich, hier kommen Songs, denen man zuhören muss. Der Opener Saturn Returning lässt  bereits aufhorchen. Hier hauchte der Wind zu Beginn der Musikerin fast sanft Kraft zu. Oder ist es ein sanfter Regen, der vom Klavier getragen den Auftakt machte? Das Stück erzählt von der Verbindung der Musikerin zur Natur und der Kraft, die sie aus ihr zieht. Mit viel Gefühl zeigt Angie McMahon, dass sich das Warten auf diese neuen Stücke gelohnt hat. Denn was wir hier zu hören bekommen, ist ein Gesamtwerk. 

Nach ihrem Debüt Salt 2019 ist fast zu viel Zeit verstrichen. Doch mit dem neuen Album schließt sie die Lücke nicht nur, sie lässt sie verschwinden. Das warme, aufmunternde und motivierende Letting Go geht direkt  nach vorne. Es hinterlässt ein Wummern im Bauch, und der Refrain “It´s okay to make mistakes“ kann uns allen als Mantra dienen, um selbstsicherer Neuem entgegenzublicken. Es leuchtet und bringt Hoffnung in der aktuellen krisenvollen Zeit. 

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Devine Fault Line gehört ebenso zu meinen Favoriten, wie das eingangs erwähnte Saturn Returning. Angie McMahons überzeugt mit einer eigenen Klangnote. Sie fängt mich immer wieder ein und begeistert mich. Gleichermaßen durch die kraftvollen Melodien, wie durch das starke Songwriting. Das Album ist ebenso Indie Folk und Pop für ein breites Publikum, wie es ein Genuss für Musikkenner*innen. Denn jedes Stück ist voller Details, die es zu entdecken gilt. 

Angie McMahon trägt Licht ins Dunkle

Die warmen Gitarrenklänge, mit denen Black Eyed startet. Ein Stück über Wärme, Gemeinsamkeit und doch scheint ein Verlust möglich. Wie so oft begleitet das Klavier den Gesang. Die Wahl der begleitenden Instrumente ist fantastisch. Meine Empfehlung: lauscht der Gitarre in Exploding und in Serotonin. Oder atmet einfach nur die Stille beim Ausklang ein und genießt die Übergänge. Ja, es ist ein Album, das man als Ganzes hören sollte. Mit Texten über persönliche Gedanken, der Musikerin, die auch eigene Gedanken und Erlebnisse vertonen.  Zu gern hätte ich diese Stücke bereits beim diesjährigen Reeperbahn Festival live erlebt. Der Auftritt musste jedoch gesundheitsbedingt ausfallen. Ich hoffe auf Konzerttermine im kommenden Jahr.

Mit persönlich ist das Album zum Ende hin zwar ein wenig zu ausgefeilt, ein klein wenig zu lang und vielleicht auch ein winziges bisschen zu experimentell. Bei Staying Down Low ist mir das Klavier eine Nuance zu laut im Anschlag und bei Music Comes In hat mich die Musikerin fast verloren. Der wunderschöne Abschluss durch Making It Through hat mich wieder eingefangen. Hier ist sie wieder: die perfekte Mischung aus Gefühl, Leid und Hoffnung. Eine Melodie, die durchdrungen von der gewaltigen Stimme von Angie McMahon auflebt, dann abebbt und vom sanften Klavier begleitet den Titel des Albums wieder und wieder zu uns trägt. Licht und Dunkel. Alles scheint sich zu wiederholen. Wunderschön.

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Das Album ist voller Bedacht und mit viel Zeit entstanden. Produziert wurde es in Angie McMahons Heimatstadt Melbourne und Durham in North Carolina. Durch die Zusammenarbeit mit dem Grammy nominierten Produzenten und Songwriter Brad Cook,  dem Schlagzeuger Matt McCaughan, dem kanadischen Singer-Songwriter Leif Vollebekk und Phil Cook ist ein Sound entstanden, der sicher vielen Fans von Bon Iver gefallen wird.  Light, Dark, Light Again  ist Indie Folk mit Tiefe und Gefühl. Es ist Musik, die berührt und beim Ausklang ein leises Echo hören lässt, das dazu aufruft nach dem Ende direkt wieder auf Play zu drücken. 

Mehr über Angie McMahon erfahrt ihr auf ihrer Facebookseite, bei Instagram oder YouTube.

Fotocredit: Angie McMahon by Bridgette Winten

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