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Songwriter in the Round – Behind the Songs

Songs & Stories

Wie in unserem ersten Artikel zum Thema Songwriting angekündigt, waren wir am 30.08.2023 zu Gast bei einem ganz aussergewöhnlichen Acoustic-„Konzert“: Heart to Heart / Songs & Stories – eine Songwriter Runde der besonderen Art.

In diesem Format geht es nicht nur darum, sich die Songs anzuhören sondern auch darum, mehr über sie zu erfahren: über ihre Entstehung, über ihre Geschichte, über ihre Bedeutung. Welche Idee steckt hinter dem Song? Worum geht es in diesem eigentlich? Nicht immer, ist das, was wir selbst in einem Song sehen bzw. wie wir ihn interpretieren auch die ursprünglich gemeinte Aussage.

Ladies First – Avery Anna

Als Special Guest eröffnete die amerikanische Songwriterin und Sängerin Avery Anna den Abend im gut besuchten Hamburger Grünspan. Die ursprünglich aus Arizona stammende junge Künstlerin präsentierte dem Publikum ihr Set an den Keys. I love you more, Self Love, die aktuelle Single Worst in Me oder auch Narcissist.

Die Texte der charmanten Amerikanerin entspringen ihrem Daily Journal, ihren persönlichen Erfahrungen. Genau damit berührt Avery Anna ihre Fans, erzeugt Verbundenheit und erschafft einen Safe Space für Menschen mit ähnlichen Erfahrungen.

You say that I’m crazyYou say that you’re sorryWon’t happen againYou say I’m dramaticI’m overreactingAnd maybe I am
And I know you’ll get over meBut can you get over yourself?Before you go and love somebody elseYou should probably get some help
*Narcissist // Avery Anna
In the Round – Unplugged

Nach amerikanischen Vorbild begann nun der Hauptteil der Songwriter Runde. Im heutigen Fall eine reine Herrenrunde, die von einem charmanten und witzigen Kelvin Jones moderiert wurde. In einer Mischung aus deutsch und englisch unterhielt er nicht nur das Publikum sondern auch seine Mitstreiter.

Jackson Dean

Den Beginn der ersten Runde machte der aus Maryland stammende Songwriter und Sänger Jackson Dean. Der gerade mal 22-jährige Künstler überzeugte von Anfang an mit seiner Stimmgewalt.

Die aktuelle Single Fearless mit dem Ohrwurm-Refrain durfte an diesem Abend keinesfalls fehlen.

‚Cause I’m fearlessI’ll jump off the ledgesBurn all the bridges, walk on the edgesI’m fearlessI don’t mind the shadowsTake all the arrows, ride in the echoesAnd I don’t mind the nightI don’t mind the fight, even if I loseI’ve got thick skin, I’ll dive in, I’m fearlessExcept when it comes to you

*Fearless // Jackson Dean

Kelvin Jones

Nun war der Moderator selbst an der Reihe. Dass er Charme und Witz besitzt, bewies er über den Abend verteilt immer wieder. Mit der Ballade Cry a little less an den Keys zeigte der Sänger auch seine gefühlvolle Seite.

Vollends eingefangen und zu Tränen gerührt hatte Kelvin Jones das Publikum spätestens mit If I can’t help you. Ein wunderschöner und sehr emotionaler Song für bzw. über eine Freundin, die an Depressionen leidet. Und eine so wichtige Message.

‚Cause every time you say goodbyeI cry a little less, I cry a little lessAnd every night that you walk awayIt hurts a little more, it hurts a little moreYou know that you’ll always have me but, oohI cry a little less, I cry a little lessYou know that you’ll always have me but, oohI cry a little less, I cry a little less

*Cry a little less // Kelvin Jones

Pohlmann

Ingo Pohlmann – der Wahlhamburger fiel in dieser Konstellation auf: Im Gegensatz zu den anderen Teilnehmer*innen singt und schreibt er auf Deutsch.

Die Frage „Wie passt das zusammen?“ kam im Vorwege bei dem ein oder anderen auf. Und die Antwort ist: Sehr gut! Für mich ist Ingo Pohlmann ein grossartiger Songwriter und Geschichtenerzähler, wie er an dem Abend wieder einmal gezeigt hat. Er sorgte neben vielen Lachern ebenso für nachdenkliches Zuhören und Mitsingen.

Als unsere Träume
Noch ein Teil des Lebens waren
Von Anfang des Tages
Bis zum Sonnenuntergang
Ich will wieder lachen
Als ständ mir nichts mehr im Weg
Ich will wieder weinen
Ohne zu verstehen

*Im Wald nebenan // Pohlmann

Breland

Der in New Jersey aufgewachsene charismatische Sänger und Songwriter überzeugte mit Soul und Gospel in seiner Stimme auch die anwesenden Nicht-Country-Fans. Told You I could Drink war nur einer der Songs, die er zum Besten gab. Die Geschichte, wie er Charles Kelley zu diesem Song überredete gab es wie selbstverständlich dazu.

Eine Zugabe seines Songs Cross Country gab es hier in besonderer Form: Kelvin Jones war aufgefallen, dass es im Publikum einen Fan gab, der jeden Song textsicher mitsang und forderte Breland auf, das mit einer persönlichen Zugabe zu honorieren. Eine tolle Geste! Auch von Künstlerseite aus sah man die Dankbarkeit für diese Wertschätzung.

I’m going cross countryI won’t stop running ‚til I find where I belongI’m going cross countryKnow they might judge me, I ain’t gotta prove ‚em wrong‚Cause I know it’s okay to be in my own laneWhen I’m doing what they said can’t be doneI’m going cross countryI won’t stop running ‚til I find where I belong(Where I belong)

*Cross Country // Breland

Another Special Guest – Brooke Eden

Die in Florida geborene Sängerin und Songwriterin Brooke Eden spielte ihr kurzes aber grossartiges Set zwischen den Männerrunden. Sie adressierte ein klares Statement an das Publikum: „Leb dein Leben so, wie es dir gefällt und nicht wie es anderen gefallen könnte!“

Die charmante Künstlerin hatte ihre Lebensgefährtin im letzten Jahr geheiratet und diese jahrelang verheimlichte Beziehung öffentlich gemacht. Sie sprach über die Bedenken vor allem auch innerhalb Branche in Bezug auf ihren Erfolg, das Getuschel hinter dem Rücken. In Ihrem Song Outlaw Love trotzt Brooke Eden genau diesem.

Einen Traum erfüllte Brooke Eden einem jungen Fan an diesem Abend auch noch: Sie sangen genau diesen Song Outlaw Love zusammen auf der Bühne des Hamburger Grünspans.

Let ‚em board up all the chapels, say that we ain’t welcome thereWe’ll just fly to California, put some flowers in my hair‚Cause they can say what they wanna sayThey can do what they wanna doBut they can’t outlaw bein‘ in love with you

*Outlaw Love // Brooke Eden

Den Abschluss des grossartigen Abends bildete ein kollektives Stand By Me von der Bühne und aus dem Publikum. Musik macht einfach Spass!

Ein besonderer Abend

Was macht dieses Format so besonders? Es war deutlich zu sehen, dass hier der Spass an der Musik und nicht der Künstler an sich im Vordergrund steht. Durch die Interaktion der Künstler untereinander und durch das Einbeziehen des Publikums fühlt man sich nicht nur als Zuschauer sondern als Teil der Show. Die intime Atmosphäre war besonders, schon fast familiär.

Ich habe mich nach dem Konzert vor Ort einmal umgehört und bin auf durchweg begeisterte – selbst bei anfänglicher Skepsis – Stimmen gestoßen. Man hat deutlich gemerkt, dass selbst eine Sprachbarriere hier keineswegs stört, denn Musik spürt man – man hört sich nicht nur. Bitte mehr davon!

Eine kleine persönliche Anmerkung zum Schluß: ein wirklich grossartiger und trotz seiner knapp 3 Stunden kurzweiliger Abend und eine Bühne für Songwriter*innen. Ich hätte mir hier allerdings gewünscht, dass die Damen mit in der Runde gesessen hätten.

Mehr über Avery Anna erfahrt ihr auf ihrer Homepage oder auf Instagram

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Fotocredits: Jennifer Ploog

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