Die Musikerin Puder ist bekannt dafür neuen Ideen direkt in die Tat umzusetzen. Mit der ersten nun veröffentlichten Single Tunnels, der neuen Session Tapes beweist die Hamburger Musikerin wieder, dass gute Musik unabhängig von Ort und Zeit entstehen kann.
Die Idee ist so einfach, wie gut: Zwei Kreative verabreden sich online zum Songwriting. So sind sie einerseits in der gewohnten Umgebung, während sie sich gleichzeitig in einen unbekannten Raum begeben, um etwas Neues entsteht zu lassen.
„Es wird Zeit, wieder die Verbindung aufzunehmen, die Beschränkung aufs Digitale in etwas Positives zu drehen. Den Vorteil aufzunehmen, dass man im digitalen Orbit innerhalb eines Wimpernschlags in London, Braunschweig, Warschau oder Amsterdam sein kann,“ so Puder aka Catharina Boutari.
Puder gibt sich und ihren Co-Writing-Partnern jeweils nur eine begrenzte Zeitspanne, um ein Ergebnis zu erzielen. Zwischen zwei und vier Tagen sind erlaubt, bis ein neuer Song in Fragmenten fertig ist. Es gilt die kreative Idee pur und frei einzufangen und umzusetzen.
Die ersten Session fand am 25. und 26. Mai 2021 statt. Gemeinsam mit dem irischen Komponisten Jules Maxwell entstanden in nur 48 Stunden der Song Tunnels. Das Stück hat biete die gesamte Tiefe und Komplexität, die die Songs von Puder kennzeichnen. Spoken Words, neben IndiePop. Der Einfluss von Jules Maxwell ist deutlich herauszuhören. Man könnte meinen, dass der Keyboarder der australischen Band Dead Can Dance hätte dem Song Tunnels eine gute Portion 90´s mitgegeben hat.
Die beiden abendlichen Live Streaming Sessions waren wie der intime Einblick in einen fragilen Prozess. Zwei Kreative, die sich kennenlernen, Gedanken austauschen und erste gemischte Schritte zum Song gehen. Nicht oft erlebt man zwei Musiker, die sich so gut ergänzen.
Wir hören wummernde Drumbeats, sich überlagernde Vocals und ein lautes Flügelhornsolo. Grundlage des Songs ist ein Gespräch über das Buch „Underland“ von Robert McFarlane, in dem es um die Schattenwelt unter unseren Füßen geht. Ich musste unweigerlich an den Film Twelve Monkeys denken, so direkt Song führte mich der Song wieder in die 90er zurück. Einer Zeit zwischen LP, CD und und kurz bevor das Internet den Download ermöglichte und alles anders war.
Ein Song, der mich in seiner Tiefe und Komplexität als Höheren weit in der Zeit zurückführt und nachdenken lässt. Haben wir was war gut genug genutzt für unsere heutige Zeit?
Oder denken wir an die unterirdischen Städte, über das Buch erzählt, das als Ursprungsidee des Songs gilt und fragen uns: Was wäre, wenn man dieses System benutzen könnte, um Liebe an jeden Ort der Welt zu pumpen? „Baby, if I only could use the system …“, heisst es da im Song.
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Reinhören, sich Fallen und Treiben lassen ist hier wieder Pflicht. Über Kilometer hinweg ist Puder somit wieder etwas Besonders gelungen: Sie nimmt uns mit auf einer musikalischen Reise, die aus ihr startet und bei uns selber endet. Tunnels ist TripHop, IndiePop, Heute und damals und eröffnet die Puder Session Tapes mit Bravour.
Und während sich dieser Song in euren Gehörgängen festsetzt, ist Puder aka Catharina Boutari schon wieder in der nächsten Session abgetaucht. Diesmal nicht virtuell, sondern in Persona, ganz in echt und nah, traf sie sich mit der Braunschweiger Musikerin Tiana Kruskic von der Soul-Funk Band Kleopetrol. Wie wir bei den beiden Livesessions schon hören konnten, entsteht hier ein feministischen Gewürzsong. Scharf gekocht auf höchster Flamme von zwei Musikerinnen, die auch gerne aktuellen politischen Diskussionen in Musik wandeln. Warten wir es ab. Geplant ist dieser Release für Ende Juli.
Forocredit: Puder by by Inga Seevers
Mehr zu Puder erfahrt ihr über ihre Homepage, die Facebook-Fanpage und Instagram. Videos und Musik findet ihr auch auf Spotify, Bandcamp und natürlich Youtube.
