Lee Fields hat Anfang November sein neues Album Sentimental Fool bei Daptone Records veröffentlicht. Ein fantastisches und berührendes Album, das so herrlich authentisch klingt, als wäre es direkt aus den goldenen Zeiten der Soulmusik entsprungen.
Ambitionierter Lebensweg
Seit mehr als 50 Jahren ist der US-amerikanische Sänger Lee Fields im Geschäft. Inspiriert von James Browns Auftritt in der T.A.M.I. Show, kam Fields 1967 als junger Mann nach New York. Sein Ziel: Soulstar werden. Nach vielen Jahren der harten Arbeit legte das Album Let’s Talk It Over (1973) den Grundstein für sein Vorhaben und spätestens das Album Let’s Get A Groove (1998) brachte die Musik einer breiten Masse näher, die eine neue Generation an Soulfans inspirierte.
Mittlerweile blickt Lee Fields auf mehr als 20 Alben und 40 Singles zurück. Hip Hop Artists wie J. Cole, Travis Scott oder A$AP Rocky bringen die Musik des Künstlers auch einem Publikum fernab des Soul nahe. Denn der Sänger mit dem „klassischen amerikanischen Soul-Sound“ (Rolling Stone) überzeugt mit seiner Authentizität und Attitude. Nachdem Lee Fields in den vergangenen Jahren viele Veröffentlichungen mit seiner Backing-Band The Expressions feierte, folgt mit seiner aktuellen Platte Sentimental Fool ein Soloalbum des Soulsängers.
Authentischer Soulsound auf „Sentimental Fool“
Sentimental Fool zeigt eine tiefgründige Sammlung beziehungstechnischer Themen, die Lee Fields gemeinsam mit seiner fantastischen Band gefühlvoll und in herrlicher Soulmanier vorträgt. Mit Gitarrist Thomas Brenneck, Bassist Benny Trokan, Schlagzeuger Brian Wolfe, den Keyboardern Victor Axelrod und Jimmy Hill, den Saxophonisten Neal Sugarman und Ian Hendrickson-Smith sowie Trompeter Dave Guy ist auf Sentimental Fool die Starbesetzung der Daptone-Familie zu hören. Aufgenommen wurde das 12 Track starke Album von Daptone Records Gründer Bosco Mann (alias Produzent/Musiker Gabriel Roth) in den Daptone West Studios in Riverside.
Das Endergebnis ist eine Sammlung autobiographischer und gefühlvoller Songs, die vom ersten bis zum letzten Ton ihre Zuhörer:innen in den Bann ziehen. Lee Fields ist ein Meister seines Fachs, der mit seiner Stimme Seele und Herz berührt. Dabei braucht er nicht viele verworrene oder tiefgründige Lyrics, sondern überzeugt mit seiner authentischen Art zu singen und dabei Emotionen zu transportieren.
“I’m all about emotions. This album allowed me to show what I’m capable of doing. Not to say that my vocal ability goes beyond others, but I’m able to figure out the math to get the feeling you’re looking for. I’m not trying to outdo any singer, but I can interpret the feeling. I can make someone cry if I want to. It’s always the challenge of trying to make something deeper. On this record I go deeper than I’ve ever gone”, erzählt Lee Fields.
Die Instrumentation ist dabei ausgeglichen und auf den Gesang angepasst. Sie tritt nie zu sehr in den Vordergrund, sondern setzt Akzente an den richtigen Stellen. Insbesondere die Chöre und Brennecks Gitarrenspiel sind sehr tasty. Produzent Roth gab Fields auf dem Album bewusst seinen Freiraum: “I wanted to cut a different kind of record and really give Lee room to sing”, erklärt Roth. “We took our time and got painfully deep into every one of these tunes, stripping them down to pure feeling – no effort spared, no empty gestures remaining. Lee might be the greatest singer alive and I don’t think he’s ever sung better than on these sessions.”
Da Lee Fields leider keine Zeit für einen Jahresrückblick und Ausblick ins Jahr 2023 gefunden hat, haben wir hier unsere drei musikalischen Highlights aus der MUSICSPOTS Redaktion für euch zusammengestellt.
Anspieltipps aus der MUSICSPOTS Redaktion
1.Sentimental Fool: Der Namensgeber des Albums. Ein Song über eine unerwiderte Liebe, anschaulich umgesetzt von Andrew Anderson im Musikvideo mit Chören zum Niederknien und feinster Soulmusik Instrumentation.
2.Two Jobs: Uptempo Nummer, die durch herrliche Vintage Orgel und Bläsersatz besticht. Kompakter und wuchtiger Klang verpackt in ein Bluesschema. Lee Fields spricht über sich als hart arbeitenden Mann, der neben seiner Arbeit ebenso viel Fürsorge und Hingabe seiner Frau entgegenbringen muss.
3.Your Face Before My Eyes: Eine Uptempo Nummer mit tollem Arrangement. Thematisch befasst sich der Track mit einer zerbrochenen Liebe, die nicht losgelassen werden kann.
Darüber hinaus empfehlen wir euch den Einstiegstrack Forever – man beachte das grandiose Gitarrenspiel von Thomas Brenneck! Forever hat es auch in unsere unseren MUSICSPOTS Adventskalender Specials geschafft, den ihr hier hören könnt.
Lee Fields Live 2023
Lee Fields geht 2023 auf ausgedehnte Europatour und macht im Februar für zwei Tourstops Halt in Deutschland.
21. Februar 2023 im Festsaal Kreuzberg in Berlin
22. Februar 2023 im Mojo Club in Hamburg
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Titelbild: Zach Cordner
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