Der schottische Singer-Songwriter Lewis Capaldi ist aktuell auf Tour. Dabei stattete er am 28.02. auch Köln einen Besuch ab und begeisterte mit seiner Stimme und seinem Humor.
Mit satten 50 Minuten Verspätung, die gut gefüllt waren mit Musik der Band Only The Poets, ging es dann endlich los. Lewis Capaldi erschien ganz in weiß zwischen Rauch und LED Wänden, während er Forget me zum Besten gab. Schreienden Fans brachte er in bester Capaldi Manier entgegen: „That’s too loud of a scream. No one died. No one is being attacked.“
Was neben seiner Stimme, die live exakt genauso klingt wie auf Spotify, ebenfalls herausstach ist seine Ehrlichkeit und Authentizität. Gespielte Freude à la „Ich bin soooo froh hier in Köln spielen zu dürfen. Das ist so besonders für mich“ fand bei seinem Konzert keinen Platz. Stattdessen fragte er erstmal nach, welcher Tag denn heute eigentlich heute ist.
Auch die Verbindung zu seinen Fans ist eine ganz Besondere. Während andere Musiker:innen nicht müde werden zu betonen, wie sehr sie ihre Anhänger:innen lieben, stellte Lewis fest, „It’s a room full of lonely, heartbroken bastards.“ Fair enough.
Für zwei Songs stieg er auf eine schwebende Plattform mit Klavier, das er, wie er zugab, eigentlich gar nicht Live selber spielt. Außerdem handelt es sich hierbei um seinen Hass-Teil der Show, da Höhe wohl nicht ganz so seins ist. („My pants might not be so white anymore when I come down“). Schön war es dennoch anzusehen, da die darunter stehende LED Wand Stufen anzeigte und es aussah, als würde der Künstler auf einer himmlischen Treppe sitzen.
Generell lässt sich sagen, dass die Visuals der Show perfekt abgestimmt waren. Nicht zu wenig und nicht zu viel, aber immer zum Künstler passend.
Er präsentierte eine angenehme Mischung aus bereits veröffentlichten und unveröffentlichten Songs, die auf seinem neuen Album Broken by Desire to Be Heavenly Sent zu hören sein werden. Und ich kann nach dieser kurzen Kostprobe auf jeden Fall festhalten: Merkt euch den 19.05.2023, denn da erscheint das Album. Es lohnt sich.
Nach etwas über einer Stunde war der ganze Spaß dann auch schon wieder vorbei. Aufgrund einer starken Erkältung läutete der angeschlagene Sänger den Showdown ein. Nach einer kurzen Pinkelpause (Ja, dass hat er wirklich gesagt) folgte dann der Abschlusssong mit Someone You Loved.
Insgesamt herrschte eine ganz besondere Stimmung bei diesem Konzert. Lewis Capaldi versteht es, die ernsten Themen und den Schmerz seiner Songs zu vermitteln und gleichzeitig unglaublich unterhaltsam und lustig zu sein. Er bemüht sich nicht, irgendeinem Image gerecht zu werden, sondern ist einfach er selbst. Falls ihr also irgendwann die Möglichkeit habt ein Lewis Capaldi Konzert zu besuchen, dann möchte ich euch gerne wärmstens empfehlen: Zack, Zack Karten kaufen.
Mehr über den Sänger erfahrt ihr auf seiner Webseite
Fotocredits: Alessa Schiele