Die aus Island stammenden Musikerin Árný Margrét bringt uns auf ihrer Debüt-EP intertwined einen wunderbaren vollendeten Singer-Songwriter Folk. Songs die zum Träumen und Mitfühlen einladen.
Aufgewachsen auf der abgelegenen Halbinsel im Nordwesten Islands hat Árný Margrét bereit früh begonnen Gitarre zu spielen. Dieses sanfte und einprägsame Spiel lässt sie nun neben ihrer warmen dunklen Stimme erklingen und verzaubert uns auf den vier Stücken immer wieder.
Auf Interwined erzählt Árný Margrét aus ihrem Leben. Sie scheint uns mitnehmen zu wollen auf diese entfernte Insel, auf der sie vor Jahren begann ihre Liebe zur Musik zu entdeckten. Mit ihrem Auftritt auf dem Iceland Airwaves „Live From Reykjakvik“ Festival 2021 begeisterte und überraschte sie die Zuschauer und als Ende des vergangenen Jahres das erste Stück erschien, war schnell klar, dass man von dieser Musikerin sicher noch mehr hören wird.
Die vier nun Ende Februar, leider nur digital erschienen Stücke, sind geprägt vom lebendigem Songwriting. Man hat unvermittelt das Gefühl sich mit den Geschehnissen und Gefühlen zu identifizieren und die Erinnerungen der Musikerin zu teilen. Auch wenn Árný Margrét sehr persönlich erzählt, so passen viele ihrer Aussagen doch auch auf fast jeden von uns.
Über ihren Opener sagt sie: “Past experiences kept coming back to me while I was living in Denmark, everything around me was different. It took some time to get used to. The weather somehow always makes a way into my songs, I use my dreams and my memories, words or phrases. And one day I came up with the lyric ‘our pasts are intertwined’ as if you’re connected to someone you don’t want to be connected to”.
Árný Margrét nimmt uns mit
Das zweite Stück „akureyri“ ist nach der Stadt am Fuße des Eyjafjörður Fjords in Nordisland benannt. Es beschreibt das ungute Gefühlt, das aufkommt, wenn man sich aus der Sicht von jemanden betrachtet, der einem nicht wohl gesonnen ist. “I know I’m weak / when you say that I am weak” singt die junge Musikerin gefühlvoll und berührend. Die Zeilen sind eingebettet in eine Aneinanderreihung von Zweifeln mit detaillierten Alltagsbetrachtungen „The sky ist red and blue, I hope it´s not because of you“.
Das Stück ist durchzogen von vorsichtigen sanften Pausen, mit denen die Musikern ihren Worten noch mehr Ausdruck verleih. Es scheint fast, als wolle sie sich zwischendurch versichern, ob wir ihr noch zuhören.
Beim dritten und verletze Song der EP handelt es sich um eine Coverversion von In Tall Buildings von John Hartford. Der Countrysong kommt hier sehr träumerisch herüber. Wenn die junge Musikerin davon singt, die Haare abgeschnitten zu bekommen, um in den großen Bürogebäuden zu arbeiten, könnte man fast eine andere Geschichte hinter den Folk-Tönen vermuten. Das Spielt mit den Methaphern, Bildern und Gedanken ist gewollt. Es zieht sich durch das Mini-Album und ist auch im letzten Stück Sometime wieder da. Ein wunderschönes Abschiedsstück, über das Verlassen und Verlassen werden.
Árný Margrét schafft es mit diesen vier ersten Stücken eine große Bühne aus Bildern und Klängen aufzumachen. Alle vier Stücke sind wunderbar arrangiert und wenn überhaupt neben der Gitarre weitere Instrumente eingewoben sind, so sind diese so passend, dass wir nur als perfekte Ergänzung wahrnehmen.
Es bleibt zu hoffen, dass Árný Margrét ganz bald auch auf Tour geht und uns in ihrer sehr natürlichen Art einen wunderbaren Abend beschert.