Fast genau zwei Jahre ist es her, dass die isländische Singer-Songwriterin Arny Margret ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Nun ist sie mit neuen Songs zurück. Ein erste Hörprobe des im März 2025 erscheinenden Albums zeigt: Sie hat ihre Musik weiterentwickelt. Passend zum Jahresende ist mit Happy New Year der zweite Song erschienen.
Mit ihrem Debüt They Only Talk About The Water hat Arny Margret in 2022 viel Eindruck gemacht. Das ruhige und sehr intime Werk begleitete mich beständig durch den Winter in diesem Jahr. Es passt perfekt zu den dunklen Monaten und ist auch heute regelmässig präsent. In 2023 hat Arny Margret die EP Dinner Alone veröffentlicht. Vier Stücke, die sich fast nahtlos an den Erstling anschliessen. In den vergangenen Monaten ist sie weltweit in zahlreichen Clubs und auf vielen Festivals aufgetreten. Das Reisen und die gesammelten Eindrücke hat sie in ihren neuen Stücken verarbeitet. „Das Wichtigste für dieses Album war, dass es anders wird“, erklärt Arny Margret.
Sie liebe das Banjo und den vollen amerikanischen Sound, berichtet sie. Für das neue Album hat sie sich Unterstützung verschiedener namenhafter Produzenten gesucht. Neben ihrem langjährigen isländischen Freund und Kreativpartner Guðm. „Kiddi“ Kristinn Jónsson sind Josh Kaufman (u.a. The National, The War On Drugs), Andrew Berlin (Gregory Alan Isakov, Rise Against) und Brad Cook (Angie McMahoon, Bon Iver, Waxahatchee, Whitney) dabei. Entstanden ist ein vielschichtiger aber dennoch persönlicher Sound. Dem warmen Folk der isländischen Musikerin werden somit durch die typischen Klänge von Country ergänzt.
Happy New Year
Happy New Year ist der zweite Song des kommenden Albums. Nach dem Titeltrack I Miss You, I Do täuscht der ruhige und schöne Klang fast über die Ernsthaftigkeit der Aussage hinweg. Es geht um das traurige Gefühl vieler Menschen in den Tagen vor dem Jahreswechsel und speziell an Silvester. „New Year’s Eve has never been the best time of year for me, I’ve always felt like it’s a sad and dark time and there are probably a lot more people out there that connect to that,“ so Arny Margret.
Das Video fängt Eindrücke der US Tour der Musikerin im Retro-Look ein. Es sind viele kleine Szenen, die erneut die Natürlichkeit, Vielschichtigkeit und Tiefe der Musik widerspiegelt. Aufgenommen wurde der Song mit Andrew Berlin im Studio von Gregory Alan Isakov in Colorado. Es ist ein schönes Stück, dass einen nachdenklich zurück lässt. Unvermittelt wird man an die vielen Menschen erinnert, die an diesem Feiertag traurig und vielleicht sogar einsam sind.
Die Verbindung von isländischem Folk mit amerikanischem Country, den Arny Margret in ihren neuen Stücken geschaffen hat, ist ein gutes Beispiel für den Wandel, den das Genre gerade durchläuft. Langsam, aber beständig, wenn auch, wie hier im Artikel Country-Musik und ich: Zwischen Sehnsucht und Verantwortung von Andreas zu lesen noch viel zu langsam. Dennoch finde ich es schön zu sehen, dass es eine aufstrebende Musikerin ist, die gerade erst ihre ersten erfolgreichen Schritte auf internationalen Bühnen gemacht hat und sich nun dieses Genre aussucht, um ihre Musik weiterzuentwickeln.
Ich habe natürlich die Zeit genutzt, um bereits das am 07. März erscheinende Album durchzuhören. Eine Empfehlung nicht nur für Fans von Arny Margret. Ich glaube die neuen Stücke werden bei vielen Musikfans Anklang finden. Ich glaube ich hab mich bereits ein wenig in die neuen Songs verliebt. Freut euch auf leise und verspielte Melodien, die Lust auf Fernreisen durch weite Ebenen machen und uns beim Tagträumen aufmunternd zunicken.
Fotocredit: Gudmundur Kristin Jonsson
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