Alice Phoebe Lou ist Singer-Songwriterin mit Herz und Seele. Als unabhängige Musikerin begeistert sie sowohl mit Straßenmusik die Berliner*innen am Treptower Park oder an der Warschauer Straße, als auch auf weltweiten Tourneen. Nach nunmehr jeweils zwei Alben und zwei EPs hat die Künstlerin nun am letzten Freitag mit Glow ihr drittes und bisher persönlichstes Album veröffentlicht.
Da ich Alice Phoebe Lou bereits dreimal live auf der Bühne erleben durfte, war ich gespannt auf ihr neustes Album Glow. Dabei fielen mir jedes Mal die Hingabe zur Musik und ihre lockere und unverfälschte Art auf. Da passt der Name Glow (glühen) ganz hervorragend, denn die Musikerin ist Feuer und Flammen für ihren Sound und das spürt man auch. Das dritte Werk der Südafrikanerin ist auch zugleich das Album mit der stärksten individuellen Ausdruckskraft der in Berlin lebenden Interpretin.
Zwölf Songs, die der Sängerin aus dem Herzen sprechen erwarten einem beim Hören und vor allem beim Genießen. Bereits beim ersten zu Gemüte führen haben mich die Lieder und die Stimmung des Albums überzeugt. Es steckt viel musikalisches Feingefühl in allen Nummern des Albums. Welche Songs von Glow besonders überzeugen habe ich im Folgenden genauer betrachtet.
Melodische Seelenwärmer
Die beiden Lieder Only when I und den Titletrack Glow bilden die Eröffnung auf dem Werk. Man kann sich förmlich samtweich bei diesen beiden Stücken fallen lassen, denn sie vermitteln eine unheimlich chillige Atmosphäre mit leichtem Groove. Es folgt mit Dusk die erste Singleauskopplung des Albums. Ein wunderschön verträumtes Liebeslied zum darin versinken. Mit der Zeile „But the world don’t matter When we’re looking at each other“ bringt Alice Phoebe Lou perfekt dieses Gefühl rüber, wenn die Welt um einen herum stehenzubleiben scheint.
Bei Mother´s eyes kehrt dieses wohlige Gefühl nach diesem kurzem musikalischen Liebesabenteuer zurück. Doch Alice Phoebe Lou scheint die Liebe lang beschäftigt zu haben, denn How to get out of love ist ein Apell in einer Beziehung ehrlich zu sein. Wer könnte die Sängerin auch schon belügen, wenn sie so voller Herzschmerz die Zeilen dieses Songs singt.
Heavy // light as air überzeugt mich vor allem durch die Harmonie im Zusammenspiel von zarter Stimme und dezentem Klavierspiel. Wenn man diesem Album etwas Negatives abgewinnen will, dann sicherlich die Tatsache, dass schnellere Nummern sehr spärlich gesät sind. Einzig der Song Dirty mouth verlässt diesen melodisch sicheren Gefühlshafen. Ich persönlich hatte mir mehr Tracks mit diesem schwunghaften Frühlingsgefühl erhofft.
Der Abschluss des Albums beweist für mich den Spruch „Das beste kommt zum Schluß“. Denn Lovesick vermittelt mit melodischen Gitarrenklängen mit gewisser Leichtigkeit den Eindruck von Krank vor Liebe zu sein. Dieses Gefühl von Unbeschwertheit und einer gehörigen Portion Herzenswärme trägt einen durch das gesamte Album. Dieses Album ist eine Platte für alle Verliebten und all jene, die ehrliche und unverfälschte Musik zu schätzen wissen. Glow ist ein Werk um verträumt einfach die Zeit zu vergessen.
Alice Phoebe Lou on Tour
Alice Phoebe Lou könnte ihr demnächst hoffentlich auch live in folgenden Städten live erleben:
19.09.21 Hannover, Faust Kulturzentrum
20.09.21 München, Technikum
22.09.21 Köln, Gloria
25.09.21 Hamburg, Elbphilharmonie (Reeperbahn Festival)
07.11.21 Zürich, Mascotte
08.11.21 Wien, Arena
25.11.21 und 26.11.21 Berlin, Lido
Fotocredit: Alice Phoebe Lou Senga Li