Die YellowStraps aus Brüssel haben ihr neues Album veröffentlicht. Auf dem Yellockdown Project präsentiert das Duo zahlreiche Kollabos mit internationalen Künstlern. Zusammen ergibt es ein Mixtape mit schönstem französisch-sprachigen HipHop.
Fließende Beats
Kennt ihr diese fließenden Reime und Beats, die es eigentlich nur im französischsprachigen HipHop gibt? Falls ihr diese auch so schätzt, habe ich heute eine echte Empfehlung für euch: Das Yellockdown Mixtape der YellowStraps! Bei der ersten Ankündigung über das neue Album der beiden Brüder, war meine Skepsis anfangs groß. Nicht wieder eines dieser selbstproduzierten Lockdown-Daheim-Projekte, dachte ich. Die erste Single Ende Juli überzeugte mich jedoch direkt. Das komplette Album ist grossartig geworden.
Alban und Yvan Murenz haben auf ihrem neuen Album diesen typischen Sound geschaffen, mit Beats und Texten, die man beim Hören von französischem HipHop immer erwartet. Sanft, voller RnB, einem Hauch von Jazz & Soul mit dem weichen Rap, den Sprachgesang nur im französischen haben kann.
Als ich Yvan im Interview vor ein paar Tagen fragte, wie all diese phantastischen Kollaborationen zustande gekommen sind, erzählte er mir die Geschichte zweier junger Talente, die im Frühjahr 2020 daheim sitzen und nach etwas Suchen, das ihnen hilft diese öde Zeit zu überwinden. „Einige der Künstler kannten wir bereits, auf andere sind wir durch Zufall im Internet gestoßen“. Sie nahmen Kontakt auf, man schickte sich Beats und Textfragmente hin und her. Aufnahmen wurden über Kilometer hinweg direkt am Rechner gemacht. Aus Brüssel heraus mischten sie schließlich 13 Songs mit 16 verschiedenen internationalen Künstlern zusammen. Gut zu sehen auch in den Videos, die den kreativen Schaffensprozess festgehalten haben.
YellowStraps mit echtem Mixtape
Freunde des gefühlvollen, HipHop mit R`n´B und Jazz werden sich sicher, ebenso wie ich, direkt in das Yellockdown Album verlieben. Die YellowStraps haben ein Album geschaffen, das Tracks zum Tanzen, neben Tracks für den Abend an der Bar bietet. Oder lasst es einfach das perfekte Album sein, um – wie wir das heutzutage tun – mit ein paar Freunden zu Hause Musik zu hören.
Müsste ich meine Favoriten benennen, so wären es sicherlich zu aller erst The Ballade. Der Song, in Zusammenarbeit mit Rudi Creswick und Louis VI entstanden, erzählt von der Bedeutung einer echten Beziehung. Es sind die typischen HipHop- Beats des der 2000er, die mich faszinieren. Rudi Crewick ist auch bekannt als Schlagzeuger von Tom Misch. Ein weiterer meiner Favoriten auf dem Album ist Frisson. Die tiefen Drum-Beats und Effekte erinnert mich an meine kurze, aber heftige Drum & Bass Zeit. Es ist einer dieser Songs, die ich gerne laut in einem Club hören würde und mich beim Tanzen in den Beat versenken möchte.
Jeder einzelne Song auf dem Yellockdown Project hat aufgrund der verschiedenen Collabos seinen ganz eigenen Flow. Gemeinsam ergeben sie ein wirklich perfektes Mixtape, dass auch vor 20 Jahren einen festen Platz in meiner Sammlung bekommen hätte. Ein Tape voller HipHop, RnR mit leichtem Jazz, der so geschmeidig klingt, dass man das Album den ganzen Tag auf Repeat hören möchte. Probiert es einfach aus.
Mehr über die YellowStraps erfahrt ihr auf Facebook, Instagram, Soundcloud, Spotify und Youtube. Ihr steht auf smoothen HipHop mit RnB und einem Hauch von Jazz? Dann hört mal in das Album Origin von Jordan Rakei rein.
Fotocredits: YellowStraps by Baudouin Willemart