Ein warmer Sommernachmittag, ein liebevoll hergerichteter Garten und zwei Musizierende, die ihre Zuhörer*innen sofort in den Bann ziehen: Beim privaten Konzert von Sarife & Jonny im Alten Land stand nicht nur die Musik im Mittelpunkt, sondern auch der direkte Kontakt zum Publikum – persönlich, nah und voller Emotionen. Auch Tage später schaue ich noch erfreut zurück.
Musik ist live am schönsten. Dieser besondere Zauber wird noch größer, wenn vor und nach dem Konzert Zeit für persönliche Gespräche mit den Künstler*innen bleibt. Genau das war erneut beim privaten Gartenkonzert von Andreas und Daniel zu erleben, die das Duo Sarife & Jonny zu Gast hatten.
Schon mit dem ersten Ton fesselte Sarife Alfonso das Publikum. Auf der Setlist: eine fein abgestimmte Mischung aus eigenen Songs und Coverversionen bekannter Interpret*innen. Diese Kombination sei für sie eher ungewöhnlich, erzählt Sarife, da sie in dieser Besetzung meist nur Cover spielt. Ihre eigenen Stücke sind aufwändig arrangiert und werden normalerweise mit einer großen Band präsentiert – wie zuletzt im April im Birdland.
An diesem Nachmittag jedoch, im Alten Land hinter dem Deich, reicht die reduzierte Besetzung völlig aus, um die Gäste in ihren Bann zu ziehen. Bereits beim Opener Come Closer geht ein leises, begeistertes Raunen durch den Garten. Die warme, klare Gesangsstimme, nur sanft von der Gitarre begleitet, entfaltet eine ganz eigene Magie. Dieser Song wird, so viel verrät Sarife, ihre nächste Single im Soloprojekt – mehr lässt sie sich nicht entlocken. Später folgen weitere eigene Stücke, darunter ihre Debütsingle Careful, das gefühlvolle Broken und als Abschluss das temperamentvolle Music, in dem sie ihre spanischen Wurzeln hörbar einfließen lässt.
Live entfalten diese Songs ihre volle Kraft. Sarife singt über Mental Health, Selbstliebe und tiefe Emotionen – über Verletzungen und die Angst, nach schmerzhaften Erfahrungen erneut verletzt oder verlassen zu werden. Über Einsamkeit trotz Zweisamkeit und den Wunsch, besondere Momente gemeinsam zu erleben.

Was ihre Musik so einzigartig macht, ist diese Mischung aus Authentizität, Wärme und einer ausdrucksstarken, professionellen Stimme. Gitarrist Jonny ergänzt sie dabei mit einfühlsamen, präzisen Gitarrenläufen, die dank dezenter Loops einen warmen, fülligen Sound durch den Garten tragen.
Zwischen die eigenen Stücke mischt das Duo RnB- und Soul-Klassiker, die sie mit einer Leichtigkeit und Unbeschwertheit interpretieren, die berührt. Dabei nähern sie sich den Originalen an, ohne ihre eigene Handschrift zu verlieren. Wir summen bei Dive von Olivia Dean mit, wippen bei American Boy von Estelle im Takt und spüren bei Annie Lennox’ Version von I Put a Spell on You (im Original von Jalacy J. „Screamin‘ Jay“ Hawkins in 1956) unvermittelt eine Gänsehaut – und feuchte Augen.
Nach dem Konzert wird noch lange geplaudert, gelacht und Visitenkarten werden ausgetauscht. Schön zu sehen, dass Sarife und Jonny nicht nur Applaus und Dank mitnehmen, sondern vielleicht auch die Aussicht auf weitere Auftritte. Denn eins ist sicher: Musik ist live am schönsten – und noch schöner, wenn man diese Momente teilt.

Wunderbar, dass Sarife anschließend noch Zeit für ein kurzes Gespräch für den kommenden Talk & Listen Podcast gefunden hat. Ihr möchtet wissen, was sie über ihre Musik erzählt hat? Dann tragt euch in unseren Newsletter ein.
Ein herzliches Dankeschön an Sarife und Jonny für dieses besondere Konzert – und an Daniel und Andreas für die erneute Einladung zu einem traumhaften Nachmittag im Garten hinter dem Deich.
*** Dieser Beitrag ist ein Special special special Community Special ****
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Fotcredit privat zur Verfügung gestellt



