K.ZIA schafft, was nicht vielen Musiker*innen derzeit gelingt: Musik so zu fühlen, dass sie direkt vom Ohr durch den Körper fließen und im Kopf bleiben. Musik an, Augen zu und sich bewegen, das ist hier das Motto. Die Vorfreude auf die Deutschlandtour ab Ende März steigt.
Es ist diese natürliche Verbindung von Gesang und Melodie, die mich mitnimmt. Es ist RnB und Soul, der sich mit Afropop vereint. Die Stimme von K.ZIA mit einer wiedererkennbaren Note. Die letzte EP Twin Flame gemeinsam mit Sedric Perry ist ein wunderschönes Werk, bei dem ich immer bedauere, dass es nur vier Stücke umfasst. Es erinnert mich stark an Sade, aber auch an meine RnB Phase in den 90ern mit Beyonce oder TLC. Die beiden Acts scheinen wirklich Zwillinge zu sein. Sie bilden eine Einheit und ergänzen sich perfekt. Die Stücke fließen. Müsste ich mich für einen Lieblingssong entscheiden, so wäre es direkt In The Name, das erste Stück. Oder doch eines der anderen drei. Ich mag mich diesmal nicht festlegen. Sie sind alle einzigartig schön.
K.ZIA führt hier weiter, was wir in ihrem Debütalbum Genesis (2022) bereits gespürt haben. Mit viel Gefühl bringt sie ihre Gedanken in Musik zu uns. Das Album erzählt von Dankbarkeit und einer sehr reflektierten Betrachtung der eigenen Situation. Sie erzählt von der eigenen Privilegiertheit und zeigt uns immer wieder, wie Musik uns verbindet. K.ZIA lebt derzeit in London. Sie ist bereits in ihrer Kindheit und Jugend viel mit ihren Eltern gereist, die sie durch ihr künstlerisches Schaffen geprägt und gefördert haben. Aufgewachsen in Brüssel, hat sie das Debüt während ihrer Zeit in Berlin veröffentlicht. Auch ich habe ein paar Jahre in der Hauptstadt gelebt und fühle den internationalen Vibe sofort wieder. In einem tollen Artikel hat Birgit Reuther auf Biggy Pop das Werk damals vorgestellt. Diese Vorstellung hatte mich damals bewogen das Album erstmals einzuhören, habe es dann aber aus den Augen verloren.
Nun tritt K.ZIA wieder in mein Leben. Ich höre noch mal intensiver in Genesis rein. Die Musikerin wechselt nicht nur zwischen englisch und französisch, sie stoppt unseren Hörfluss auch durch Spoken Words Einlagen in IGYB, die zu I Got Your Back überleitet. Ein Stück, über das füreinander dasein, wenn man andere braucht in schweren Stunden. Den Bass tief in meinem Bauch spüren kann ich bei JFMB. Das Stück handelt davon, dass sie selbstbewusst ihren Weg geht und sich nicht beirren lässt. Sie macht ihr Ding und weiß, dass es nicht überall auf Zustimmung trifft. Aber genau das finde ich gut an dieser Musikerin. Selbstbewusst und reflektiert ist ihr Debüt. Das Videos zu JFMB zeigt die Verbindung zu ihren Wurzeln auf und wieder spüre ich die Energie, die K.ZIA zu uns trägt. Bevor ich mit Home die Listening Session beende, ertappe ich mich dabei, diesen Song mehrfach zu hören. Er bestärkt mich in meinem Gefühl: Home ist da, wo Freunde und Familie sind. Zuhause ist einfach da, wo wir uns wohlfühlen und einen Raum haben wir zu sein.
K.ZIA hat mit Genesis 2022 ihre Entstehung und Entwicklung der eigenen Künstleridentität dokumentiert und uns daran teilhaben lassen. Mit Twin Flame ist sie Ende 2024 den nächsten Schritt gegangen. Die EP zeigt, wie gemeinsam mit anderen etwas neues entstehen kann. Beide Werke sind eine absolute Empfehlung.
K.ZIA auf Clubtour 2025
Ab März geht sie auf Club Tour und hat gleich sechs Stopps in Deutschland. Begleitet wird K.ZIA von Joshua Idehen, einem Spoken Word Künstler und Musiker. Der britisch-nigerianische Artist ist in Stockholm ansässig und ich denke, wir dürfen uns auf eine Show voller Energie und vielen gesellschaftspolitischen Aussagen in unseren unsicheren Zeiten freuen. Hört in seine EP Mum Does the Washing rein.
Tourtermine
Freitag, 28. März 2025 | Theater Bremen CLUB
Samstag, 29. März 2025 | Kent Club, Hamburg
Mittwoch, 02. April 2025 | DasHaus Ludwigshafen
Donnerstag, 03. April 2025 | BIX Jazzclub Stuttgart
Freitag, 04. April 2025 | Milla Club München
Samstag, 06. April 2025 | Tollhaus Karlsruhe
*** Dieser Beitrag ist ein Community Special ****
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Fotocredit: by the artist