Vor gut eineinhalb Jahren überraschte die Sängerin Pippa bereits mit ihrem Debütalbum. Vergangenen Freitag veröffentlichte die Wienerin mit Tagada bereits die dritte Singleauskopplung aus dem kommenden zweiten Album. Dies hat MUSICSPOTS zum Anlass genommen, ihr neues Werk Idiotenparadies genauer unter die Lupe zu nehmen.
Im Karussell der Belanglosigkeiten
Was sicher einige nördlich von Pippas Heimat Österreich nicht wissen: bei TAGADA handelt es sich um ein spezielles Karussell auf dem Wiener Prater. Die Single entstand gemeinsam mit dem Musiker Hans Wagner von der Band Neuschnee. Sie ist anders als erwartet und ist es wert laut gehört zu werden.
Pippa springt in Tagada scheinbar von einer Worthülse zur nächsten und von einer Floskel zur nächsten. Beim Reinhören in die Zeilen des Songs wird schnell klar: Pippa dreht sich hier wie ein Karussell um die belanglosen Alltagssätze und Phrasen der zwischenmenschlichen Kommunikation. Die Darstellung des belanglosen Miteinanders in der Kommunikation ist so gut in Musik und Text umgesetzt, dass die Sprachgewandtheit der Musikerin wieder deutlich wird. Zudem knüpft der Song mit dem Bezug zu Prater, Rummel oder Kirmes gekonnt an Nummern wie Riesenrad und Autodrom aus ihrem Vorgängeralbum Superland an.
Alternativer Pop als musikalische Experiment
Das Gefühl einen Jahrmarkt zu besuchen, erhält man auch beim Hören des kommenden Albums Idiotenparadies. Es ist bunt, mal laut, mal leise und wird nie langweilig. Kaum ein Song gleicht dem anderen. Das Album startet spannend mit der ersten Single Dystopia, bei der man mit Pippa direkt in eine ganz eigene Welt eintaucht. Diese Welt, die das Gegenteil einer Utopie darstellt, hat Pippa teilweise verstörend und doch visionär in dem dazugehörigen Video dargestellt.
Während Pippa bereits im zweiten Lied Alles Egal ist und sie dies mit groovigem Sound rüberbringt zeigt sie ihre gefühlvolle Seite in Meine Traurigkeit. Der Song ist ein klein wenig deprimierend und doch gleichzeitig aufbauend. Wenn Pippa singt, dass man nie alleine ist, fühlt man sich fast geborgen und weniger einsam. Der Song schafft es Gefühle zu vermitteln ohne dabei kitschig zu sein. Der Titelsong Idiotenparadies kommt mit der Botschaft “Keiner erfährt was, keiner durchquert was” im Refrain zu uns. Wir sind somit alle glücklich, zufrieden, aber auch gleichzeitig unwissend im Idiotenparadies. Nicht unerwähnt lassen sollte man den Song Wien du machst mich verrückt, der eine kleine Liebeserklärung an Österreichs Hauptstadt ist. Und wer einmal in der Stadt an der Donau war, der erliegt schnell dessen Charme. Phillippa „Pippa“ Galli hat ihre ganz eigene Art und Weise diese Liebe zum Ausdruck zu bringen.
Pippa zeigt Mut zu Experimenten
Auf dem Cover ihres kommenden Albums Idiotenparadies sitzt die Musikerin auf einer Wiese. Wieder auch hier der Bruch mit der Norm. Der Blick scheint die direkte Einladung zum Kauf zu sein. So auch meine Empfehlung: Packt Idiotenparadies ab dem 28.08.20 in euren Einkaufskorb! Dieses Album hat ordentlich Wumms durch starke Einflüssen aus Pop, Elektro und einem Schuss Hip-Hop!
Mehr über Pippa erfahrt ihr auf ihrer Homepage, der Facebook Seite, auf Instagram oder bei Youtube.
Fotocredit: Bilder by Nicole Brandstätter