Die Band Me & Ms Jacobs sind derzeit der heißeste Liveact aus Hannover. Mit einem unvergleichlichen Sound, den die Band als Eclectic Soul About Life bezeichnet, sorgen sie für Furore. Nach einigen Singles ist am letzten Freitag ihr Debütalbum On The Run erschienen. Vor dem Release habe wir ein Interview mit Sängerin Lina Jacobs geführt.
Mit einer Mischung aus Soul, Rock und dem Gefühl der 60er und 70er Jahre haben Me & Ms Jacobs am Freitag die Fans verzaubert. Vor ausverkauftem Haus spielte die Band im Café Glocksee in Hannover ein Release Konzert zu ihrem frisch veröffentlichtem Album. Der Support durch die Musikerin Johanna Isserstedt zeichnet sich durch eine tolle, klare Stimme und sanfte Töne aus.
Die Bühne war für das Musiker-Ensemble Me & Ms Jacobs. Griffige perfekt vorbereitet. Gitarrensounds, Drums und verschiedene Blasinstrumente lieferten ein perfektes Zusammenspiel mit der soulig-rauchigen Stimme der Sängerin Lina Jacobs. Besonders in Erinnerung blieb mir der Song Run Little Girl, weil er den Sound dieses Acts wiedergibt. Überzeugend waren auch neue Nummern wie das ruhige Colors und das schwungvolle Sweet Melody. Ein rundherum gelungener Konzertabend. Wenige Stunden vor dem Gig stand mir Lina Jacobs für ein Interview zur Verfügung.
Interview mit Lina Jacobs
Wie habt ihr als Band zusammengefunden?
„Es fing damit an, dass ich mit meinem damaligen Mitbewohner die Band gegründet habe. Über Jamsessions und Musikerfreundschaften und Künstlerkollektive ist die Band gewachsen. Stück für Stück haben wir uns über die Jahre kennengelernt. Es gab also keinen Tag X, sondern ein langsames Zusammenwachsen. Neue Leute sind hinzugekommen, während andere wieder gegangen sind. Seit 2020 spielen wir unter dem Namen Me & Ms Jacobs.“
Vom Kleidungsstil und Auftreten verbindet man euch mit dem 70er-Stil. Doch wer sind eure musikalischen Vorbilder?
„Das ist bei uns ganz unterschiedlich. Wir lieben alle organische und handgemachte Musik aus den 60er und 70er Jahren. Ich liebe Musikerinnen, wie Amy Winehouse, Janis Joplin und Beth Hart. Aber auch Bands wie Metallica, Jimmy Hendrix, Genesis und Nirvana.“
Was war das Liveerlebnis, an dass ihr als Band besondere Erinnerungen habt?
„Zum einen die Fete de la Musique in Hannover im Sommer letzten Jahres. Durch den Slot am Abend konnte man von der Kröpke-Uhr bis zum Steintor nur Menschen sehen. Das war ein krasses Gefühl und alle waren froh, dass sowas wieder möglich ist. Außerdem waren wir 2022 beim Stimmenfestival in Lörrach, ebenfalls ein wirklich schöner Moment.“
Welche Hürden musstet ihr auf dem Weg zu eurem Debütalbum überwinden?
„Es war eine einzige große Hürde, die überwunden werden musste! Total viel Arbeit, wenn man das noch nie gemacht hat kommen viele neue Aufgaben auf einen zu. Man muss sich als Gruppe finden, kennenlernen und sich fallen lassen können. Vertrauen, Kommunikation und die Einhaltung von Deadlines waren wichtig. Es gab also nicht eine spezielle Hürde. Jeder kennt es, wenn man etwas Neues anfängt muss man sich erstmal eingrooven. Gefühlt war es wie eine Art Ausbildung, alles von der Pike auf mitzubekommen und zu lernen.“
Liebevoller ehrlicher Rock´n´Roll
Welcher Song auf eurem neuen Albm On The Run ist dein persönlicher Favorit, der auf jeden Fall auf dem Werk landen musste?
„Schwierige Frage, alle sind irgendwie meine Lieblingssongs! Es kommt auf verschiedene Momente an, je nachdem in welchen Kontext man mich fragt. Für den Moment ist es The One Wouldn´t Last, empowernd, aber emotional ist auch Run Little Girl. In der Band ist What Is Right der beliebteste Song.“
Findet sich auf dem Album auch ein Song, der vom Stil der Band abweicht?
„Wir haben einen Song, der ist sehr rockig. Diesen spielen wir auch beim Release Konzert, der Titel ist Stranger. Auf dem Album ist der Song nicht so krass, wie wir ihn live rockig spielen. Ansonsten ist unsere letzte Single Sweet Melody ein bisschen mit Country angehaucht.“
Sweet Melody kommt eher lebensbejahend und frühlingshaft rüber. Befinden sich auf dem Album auch ruhige, oder eher nachdenkliche Songs?
„Es ist ein Doppelpack. Die beiden Songs What Happend? und One Wouldn´t Last sind eher Balladen. Der zweite Song ist sieben Minuten lang, so dass man sich richtig schön reinfallen lassen kann. Da mussten wir im Studio selbst weinen, als wir ihn aufgenommen haben. Bei diesen Songs kann man gut in ruhigen Momenten mit Kopfhörer chillen.“
Habt ihr nach dem Release Konzert schon weitere Pläne oder Termine für künftige Auftritte?
„Es stehen ein paar Termine für 2023. In Hannover ist dies am 20.05.2023 beim Feuerwerkswettbewerb. Über den Sommer verteilt, haben wir verschiedene Termine bei Festivals in Deutschland und Österreich. Für den Herbst ist zudem noch eine Clubtour geplant, aber darum kümmert sich derzeit eine Booking Agentur.“
Wie würdest du eurer neues Album in drei Worten beschreiben?
„Liebevoll – Ehrlich – Rock´n´Roll.“
Wir danken für das Interview und wünschen viel Erfolg!
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