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Lyyla im Garten hinterm Deich – einfach schön

Elektropop, der uns mitten im Garten zum Träumen animiert? Geht das. Ja, dank Lyyla und einer persönlichen Einladung von Andreas. Einfach zuhören und genießen. Eine Empfehlung für Fans, die Musik gern ganz erleben.

Gemeinsam Musik dort erleben, wo es am Schönsten ist, scheinen sich Andreas und Daniel gedacht zu haben und haben gute Freund*innen an diesem Nachmittag in ihren Garten eingeladen. Bereits zum wiederholten Mal wird die Terrasse zur Bühne, der Garten zum Zuschauerraum. Auch an diesem Sommerabend sitzen hier verteilt auf Gartenmöbel Menschen mit einem Kaltgetränk in der Hand. Zu zweit, zu dritt. man kennt sich, oder lernt sich kennen.

Während Andreas doch noch mal nach Stade aufbricht, um das daheim gelassene Equipment der Musikerin zu vervollständigen, ist die Atmosphäre im Garten entspannt. Alle haben etwas mitgebracht. Die Kronkorken werden gesammelt, der Glitzer Sprizz freundschaftlich geteilt. Dann gibt es einen Soundcheck. Alle dürften Ton-Expert*innen sein. Daumen hoch, Daumen runter. Ist da doch zu viel Hall? Es wird gelacht und nervös gen Himmel geschaut. Hält das Wetter, was es verspricht?Ja, es wird gleich einen großen Sturm geben. Der Ton passt und fast gleichzeitig beginnt der Regen. Schnell wird wieder zusammengepackt. Die Gartenmöbel werden unter die überdachte Bar geräumt, die Bühne wird samt Equipment mit einer Plane gesichert. 

Alles ist echt

Gäste und Musikerin retten sich vor dem kurzen Unwetter ins Trockene. Die Außen-Bar wird dank umlaufendem Umhang und Bluetooth Box zur Pausen-Disko, die Küche zum kuscheligen Backstage. Wir warten, wir tanzen und zwischendurch fragt man sich: Hält die Plane, oder muss die Versicherung herhalten? 30 Minuten später atmet Lyyla auf: Es ist alles gutgegangen. Vorsichtig wird die Plane entfernt, das Set wieder aufgebaut, die Sitzmöbel in die Sonne gerückt und die Musikerin setzt sich ans Keyboard. Nun kann das Konzert beginnen.

Fast magisch ist die Atmosphäre nach dem Wolkenbruch. Die Luft ist rein, der Wind milde. Auf der Terassen Bühnen spielt die Musik, rechts neben dem Haus ist der Deich zu sehen. Der Wind spielt in den Haaren der Sängerin und trägt die Klänge gen Elbe. Spaziergänger*innen bleibt erstaunt stehen. Die Sonne strahlt durch den Garten. Auch die kleinsten Zuhörer sind angetan. Sie spielen fangen und lauschen dann wieder verzückt den Stücken. Was es bedeutet, nicht in Phase, werden diese Kids erst in ein paar Jahren verstehen. Doch die Worte und Melodien gehen gut ins Ohr. Vom Hardrocker bis zum 90er Popmusik Fan sind alle begeistert. Denn hier spielt die Musik in echt, die man sonst nur aus Streams kennt.

Die Songs sind kurz, prägnant und machen den Abend schön. Sie erzählen aus der Ich-Perspektive über das Leben, eigene Erlebnisse und wir erkennen uns wieder. “Gib mir nen Leak, zeig dich mir deep. Alles ist jetzt ganz egal, was vor uns liegt.” Das reicht für uns an diesem frühen Abend in einem Garten in Niedersachsen. Wir fühlen uns verstanden. Balayage, trägt uns weit über diesen Garten hinaus. Weltboykott lässt uns kurz traurig sein. Ein Set so kurz und schön, dass es wie ein ganz kleiner Urlaub wirkt. 

Lyyla lässt mich Geniessen

Lyyla hat mich an diesem Nachmittag und Abend im Garten überzeugt, ihre Stücke noch mal anzuhören. Auch die ausproduzierten Versionen gefallen mir nun noch besser. Kennengelernt habe ich die Musikerin mit ihrer früheren Band Aulyla. Doch hier klingt es anders. Lyyla scheint bei sich angekommen zu sein. Sie wird zur Philosophin. Sie ruht in sich und kommt aus sich raus. Kunst ohne künstlich zu sein. Es sind Songs, die von ganz weit innen kommen und mich wirklich zuhören lassen. So habe ich an diesem Nachmittag zuerst kein Handy zur Hand, habe keine Fotos gemacht. Es ist egal. Denn der Augenblick zählt. Das Genießen vor der Dokumentation. Ich mag die EP und den neuen Song, den sie zum Abschluss gespielt hat, sehr. Ich freue mich auf mehr.

Großer Dank an die Gastgeber Daniel und Andreas für die Einladung zu diesem wunderbaren Garten-Konzert. Danke an Sandra, die nsch dem Konzert auch die Atmosphäre auf dem Deich eingefangen hat. Mega Dank auch an die tolle Connection, die auch an einem Samstagnachmittag Mikro und passenden Ständer verleiht. Das zeichnet ein gutes Netzwerk nahe der großen Stadt aus. Fehlt mir was? Nein, aber ich will gern mehr davon.

Wer bereits mehr von Lyyla hören möchte kann dies natürlich auf den üblichen Streaming und Social Media Kanälen tun. Schöner ist es aber, die Musikerin bei einem ihrer Liveauftritte zu erleben. So wird sie auch in diesem Jahr wieder beim Bardenfest in Nürnberg dabei sein.

*** Dieser Beitrag ist ein Community Special ****
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Fotocredit by Andreas Seibert-Wussow, Sandra Schink & Caro Schwarz

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