Es ist ein trauriges Album, das der Songwriter Lars Bygdén Ende Januar herausgebracht hat. In One Last Time for Love arbeitet der Schwede seine Trauer um den Verlust seiner Frau auf. Folk Noir sin einer berührendsten Art.
Fans der tragenden ruhigen Klänge aus dem Norden werden die Alben von Lars Bygdén sicherer vertraut sein. Seine Veröffentlichungen lesen und hören sich oft, wie ein direkter Blick in sein Leben an. Das ist natürlich nichts ungewöhnliches für Musik, doch die Veränderungen die der Schwede durchlebt hat, macht seine Musik zu etwas Besonderem.
Während das Debüt 2005 und die nachfolgenden Alben über das sich entwickelnde Leben und Familie erzählen, setzt sich der Sänger nun seit einigen Jahren mit den Themen Tod, Abschied und Vergänglichkeit auseinander. 2017 verstarb seine Frau an Krebs und das in 2018 erschienen Vorgängeralbum Dark Companion fundierte als musikalischer Abschied. Auf One Last Time for Love verarbeitet Lars Bygdén seine Trauer.
Lars Bygdén nimmt uns spürbar mit
Die Stücke auf dem aktuellen Album berühren unmittelbar. Sie sind tragend und transportieren die tiefe Trauer des Musikers zu uns. „The album picks up where my previous album ‚Dark Companion‘ ended. After the funeral of my wife. When relatives and friends finally have returned to their normal lives after joining their forces around me and my children’s grief. When you sit there alone on the sofa and try to understand what happened”, so der Musiker.
Mit jedem Song wird die plötzliche Leere, die durch den Verlust eines geliebten Menschen entsteht spürbar. Wer dies einmal durchlebt hat, den wird das neue Werk des wohl einflussreichsten Singer & Songwritern Schwedens sicher gefallen. Es hat alles, was diese Musik benötigt: echte Gefühle, ohne Pathos und Kitsch. Bereits beim ersten Song A Bird and A Star erfasst mich plötzliches das Gefühl von Gänsehaut.
Nichts für Nebenbei
Es ist ein Album voller Augenblicken, die den Höher durch dunkle Täler wandern lassen. Man verspürt Einsamkeit, Kälte und fühlt sich gleichermaßen Verlasse und doch wieder getröstet. Into The Light ist eines der Stückes, das vielleicht ein wenig das Licht am Ende dieser Dunkelheit aufzeigt. Doch auch nach diesem kleinen Leuchten bleibt das Album seinen ruhigen Klängen treu.
Mit Under My Tree scheint sich Lars Bygdén von der Trauer in eine nachdenklichere Phase zu bewegen. Man hat das Gefühl, als ob die schönen Erinnerungen nun die Oberhand gewinnen und schließendlich mit Amneszia entlässt uns der Musiker in eine Welt, die nach einer langen Phase der Trauer nie wieder die selbe sein wird.
One Last Time for Love ist ein wunderbares tiefsinniges und sehr tragendes Album, das da aus Schweden zu uns kommt. Zu empfehlen für Freunde des Folk Noir zum Genießen von Texten und wunderbaren warmen Melodien.
Fotocredit: by Lars Bygdén