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Reeperbahn Festival 2019 – Review Teil 2: Top 10 Acts & Hamburg Sound

Das Reeperbahn Festival 2019 liegt nun bereits zwei Wochen hinter uns. Dieses Jahr bleibt nur eine kleine Anzahl an Acts auf der Must-See-Liste übrig. Weniger ist mehr, könnte die Überschrift der Top 10 sein. Zusätzlich fragen wir uns: Wo findet man die Hamburger Acts auf den Reeperbahn Festival Bühnen?

Im ersten Teil der Review 2019 wurden nur die Top 3 Acts vorgestellt. Über Pop zu feinstem Jazz bis zu frischem HipHop war alles dabei. Auch die weiteren sieben Highlights des Festivals zeigen wieder: es gibt sie, die starken Stimmen in der heutigen Musik.

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Pop, Jazz & HipHop

1. Onejiru – deren neue Popsongs international gehört werden müssen und die ich direkt auf zwei Livebühnen erleben durfte.
2. DOBBY – für Fans von frischen HipHop Beats und smoothen Texten absolute Pflicht
3. Madison McFerrin – eine gleichzeitig starken und sanfte Stimme mit Stil, Können und Leidenschaft.

 

Alle drei Musiker haben mich noch mal mehr überzeugt, öfter seine gewohnten Wege zu verlassen und so neue Musik zu entdecken. Weder den Auftritt von Madison McFerrin hätte ich so erlebt, noch die Möglichkeit DOBBY im Vorfeld zu interviewen.

Weiter gehts mit einem Blick auf soulige Stimmen aus den Niederlanden, der Schweiz und aus Deutschland auf dem Reeperbahn Festival 2019.

 

Internationaler weicher Soul Sound

4. Jeangu Macrooy: Ihr steht auf eine soulige Stimme? Modern, funky und weich zugleich? Dann hört euch Jeangu Macrooy an. Der Niederländer bringt tanzbaren Soul auf die Bühne.
5. AYU: Soul-Pop mit zaghaftem Elektro-Sound. Die Schweizerin, die inzwischen in Hamburg Zuhause ist, bringt ihre Songs mit soviel Freude an die Fans, dass man ihr zuhören muss.
6. J.Lamotta: Eine Mischung aus Jazz, Soul und Hip-Hop. Beeindruckend wie viel Liebe zum Detail in jedem Song herauszuhören ist.
7. Ami Warning: Soul & R´n`B mit deutschen Texten? Geht das wirklich zusammen? Ja, total und bei Ami Warning ist auch noch eine Spur Reggae drin. Der ewige Sommer kommt aus Bayern.

 

Bevor ich euch am Ende noch die drei weiteren Top Acts des Reeperbahn Festival 2019 vorstelle, lasst uns noch mal kurz auf ein Thema schauen, dass MUSICSPOTS als in Hamburg beheimateter Blog wichtig ist:
Wo sind die Hamburger Acts zu hören?

 

Hamburg in the House 

Ja, auch dieses Jahr gab es im Sankt Pauli Museum wieder das Hamburg Haus. Und nein, hier gab es nicht nur Hamburger Acts zu sehen. Warum eigentlich nicht? Überhaupt war Hamburg als Gastgeber Stadt aus meiner Sicht musikalisch zu wenig vertreten. Ja, es gab zahlreiche Acts aus Deutschland zu sehen. Ich persönlich wünsche mir im kommenden Jahr einen Hamburg Tag, oder eine Hamburg Location über vier Tage mit zahlreichen tollen Acts. Ich denke es geht vielen MusikerInnen und Bands aus Hamburg genauso. Aus Gesprächen weiß ich, dass es eher an zu vielen Bewerbungen, als zu wenig Talenten scheitert. Aber macht es das besser? Denn auch, wenn wir Hamburger unsere Acts kennen, so sollten wir die Möglichkeit nutzen sie stolz der Welt zu präsentieren, die wir zum Reeperbahn Festival eingeladen haben.

Am Samstag, sind wir z.B. SaraJane begegnet. Die unabhängige Musikerin geht demnächst mit ihrem zwei Album „Fuel“ auf Tour und war natürlich auch zu Talks und Diskussionen auf dem Reeperbahn Festival unterwegs. Auf meine Frage: „Hey, warum stehst du auf keiner der Festival Bühnen?“, antwortet die Musikerin sehr persönlich:

 

Sarajane by Benjamin Hüllenkrämer Reeperbahn

„Ich habe mich natürlich, wie auch bereits in den letzten fünf Jahren über das Band-Bewerbungsformular beworben. Ich bin dann ein paar Wochen vor dem Festival einfach mal ins Booking Büro gegangen, habe Natas mitgebracht und gebeten mit einen der beiden Booker zu sprechen. Das hat auch geklappt. Sie sagten mir, es gehen ja immer 4000 Bewerbungen ein und sie hätten auch eigene Ideen und es sei schon alles fertig gebucht. Klar, dass man sich bei 4000 Bewerbungen schwer tut. Ich glaube aber auch, dass das Reeperbahn Festival eine Veranstaltung ist, auf der es schwer ist ohne Booker oder Fürsprecher aus der Branche spielen zu können. Wenn ich dann noch lese, dass aus dem Reeperbahnfestival Booking Team heraus Interviews mit der Überschrift: „Das ist kein Showcase Festival“ veröffentlicht werden, dann wird schnell klar, dass es nicht um die Förderung von Hamburger Bands geht. Bei vielen Panels in diesem Jahr hatte ich aber den Eindruck, dass nur an der Oberfläche gekratzt wurde. Mein Highlight zu dem Thema war die Session: „Keyhole Touring – Sind Booker die neuen Türsteher des Musikbusiness.“ Die Antwort von Talkgast 1: „Ich denke ja.“ Talkgast 2: „Ich bin damit auch einverstanden.“ Publikumsfrage: „Und wenn das so ist, wie gehen wir damit um?“ Moderator: „Ja das ist eine gute Frage.“
Ich habe dennoch das Festival sehr genossen, weil man alle Menschen mit denen man so über das Jahr zu tun hat über den Weg läuft und die Stimmung gut ist.“

Danke Sarajane, für dieses ehrliche Statement und Teilen der persönlichen Erfahrung. MUSICSPOTS hat die Frage, warum es denn keine Hamburg Bühne auf dem Reeperbahn Festival gibt, natürlich auch an das Reeperbahn Festival Team gerichtet. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels lag leider noch kein Feedback vor. Sobald eine Nachricht eingeht, wird diese hier ergänzt.

Wer Sarajane live erleben will, hat diese Chance auf einem ihre kommenden Tourstopps zum Album Fuel. Wenn ihr auf R`n`B mit der richtigen Portion Schwung steht, müsst ihr diese Musikerin auf der Bühne erleben.

 

Kleine und große Geheimtipps

Hier nun die weiteren drei Tipps vom Reeperbahn Festival 2019 für euch, drei Entdeckungen, auf die mich Freunde noch kurz vor dem Festival aufmerksam gemacht haben.

8. Skinny Pelembe: Ein Mix aus Soul, Jazz, Funk, HipHop erklingt, wenn der junge Engländer in Begleitung seiner Band auf der Bühne seine performed. Großes Soundkino für Genießer.
9. Les Amazones d’Afrique: Eine echte Entdeckung. Das Vocal-Ensemble aus verschiedenen Regionen Afrikas bringt in seinen Songs Themen schwierige Themen, wie den Kampf für die Rechte der Frauen mit solch einer Fröhlichkeit vor, dass man einfach mittanzen muss.
10. Arlo Parks: London bringt aktuell jede Menge neue Musiktalente heraus. Arlo Parks, die ich leider nur als Kurzset im Rahmen von Ray´s Reeperbahn Revue erlebt habe, ist eines das man beachten muss. Sanfte aber eindringliche Stimme,

 

Weitere MusikerInnen und Bands, dieich euch ans Herz legen will sind jeden Fall Bobby Oroza, Asa, Joy Crookes und Shey Babba. Viele der Tipps, die MUSICSPOTS in Vorfeld gegeben hat, konnten nicht live erlebt werden. einerseits aufgrund der Fülle von Konzerten und andererseits wegen spontaner persönliche Treffen vor und neben der Reeperbahn mit MusikerInnen, Bands und Musikliebhabern.

 

Ausblick Reeperbahn Festival 2020

Fazit: Wie immer viel neuer, guter Input an Musik aus aller Welt. Aber ob das Festival durch seine stetig wachsende Größe nichts einen Fokus auf neue Acts verliert, wäre die Frage. Ich würde es wie gesagt begrüßen, wenn man über die gezielte Präsenz der Hamburger Acts, und Hamburg als Gastgeber Stadt nochmal nachdenkt.
MUSICSPOTS wird auch im kommenden Jahr wieder dabei sein denn, mindestens eine Chance hat das Festival in der schönsten Stadt im Norden noch verdient. Der nächste Termin ist eingetragen, Tickets für das Reeperbahn Festival vom 16.09. – 19.09.2020 könne bereits erstanden werden.

Es folgen demnächst weitere Reviews zu einzelnen Künstlern im Rahmen, mit denen wir im Rahmen des Festival Interviews geführt haben. Seid gespannt und folgt uns auf Facebook, Instagram und Twitter. Danke allen Musikfans, MusikerInnen und Bands, die durch persönliche Begegnungen dem Festival wieder eine besondere Note verliehen haben.

Fotocredits: Sarajane by Benjamin Hüllenkrämer, alle weiteren Bilder sind von MUSICSPOTS im Rahmen des Reeperbahn Festivals 2019 entstanden.

 

2 Gedanken zu „Reeperbahn Festival 2019 – Review Teil 2: Top 10 Acts & Hamburg Sound“

  1. Pingback: Rückblick Most Wanted: Music Live 2019 - Musicspots

  2. Pingback: DOBBY – I can´t breathe feat. Barkaa – Video Release - Musicspots

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